ABDY-126-APCA

Vor Jahren, ich lebte noch auf dem Lande, der unwiederbringliche Verlust einer Festplatte. Ich hatte sie damals auf Anraten meiner Ex Polyphem, dem Faktotum ihrer Schule und Ex-Mann der passim erwähnten Zwergin, anvertraut, der zunächst bei sich in Terni und in meinem Beisein selbst versuchte, die Daten zu retten, bis das Ding verrückt spielte. Daraufhin wandte er sich an einen von Computerfreaks geleiteten Laden mit dem Ergebnis, dass die Festplatte formattiert werden mußte, um Schaden an einem anderen PC zu verhindern. Drei Tage schaute ich vor mich hin, begriff den Verlust nicht wirklich. Deutlich wurde es erst, als ich wegen der steuerlichen Verpflichtungen all denen schreiben mußte, denen ich eine Rechnung ausgestellt hatte, um eine Kopie davon zu erbitten. Von meinen Texten ganz zu schweigen, aber vielleicht war das doch gut: zumeist sowieso nur halb spielerisch in einem Lyrik-Chat Verbratenes (vielleicht schade um den Natur-Zyklus, als ich nämlich anfing, mit meiner Umgebung auf dem Land zu sprechen, um sie mir endlich anzueignen, die nach dem Leben in der Stadt zunächst Schwierigkeiten hatte, mir mehr als nur Kulisse zu sein). Manchmal fragte ich jemanden, ob man nicht? Die durchgängige Antwort: Nö. Dieses Jahr im Frühsommer ließ >>> Paolo Uliana aus dem Nachbarort Porchiano verlauten, er wolle nach Jahren der Untätigkeit wieder anfangen, seine kinetischen Installationen zu bauen, die u.a. auch Festplatten und anderes PC-Material verwenden. Ich schrieb ihm sofort von meiner Festplatte und bot sie ihm an. Die Übergabe erfolgte ein paar Tage später unten auf dem Platz, als im Bioladen gegenüber eine Geburtstagsfeier stieg. Heute die Nachricht, er habe die Festplatte verarbeitet, eccola:

Da muß ich dann doch unbedingt mal hin. Seit gestern ab und an Regen, die Notwendigkeit, sich wärmer anzuziehen, langsam an den Gedanken gewöhnen, Holz zum Stapeln im Hof kommen zu lassen, in der Hoffnung, mein Rücken schafft das, die 20 vor der Hoftreppe sich türmenden Doppelzentner dann ohne Beschwerden hinaufzutragen. Die Schuld liegt natürlich an dem elenden Schreibtischstuhl, an ihr, weil sie ihn mir mal generös zum Geburtstag geschenkt, und dem ewigen Balancieren der einzelnen Körperteile, weil kein sicheres Anlehnen mehr möglich war bzw. ist, q.e.d. Neulich, als ich selbst im Bett den Rücken spürte, zerrte ich ihn kurzerhand in die Mitte des Zimmers und stellte ihn kalt und einen der Küchenstühle an den Schreibtisch. Seitdem geht’s besser.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .