Tiefster Winter im Frühling. Arbeitsjournal. Donnerstag, der 21. März 2013. Vor Vanitas.

5.40 Uhr
Die Kritik weiterschreiben, zuendeschreiben.

…….

Steht >>>> drin. Schön, sagt die Löwin, sei sie geworden. Ich habe sie ihr vorgelesen.

:12.20 Uhr:
[Arbeitswohnung.
Mahler IX, Berliner Philharmoniker, Barbirolli (1969).]

Nachts stapfte ich, zu dieses Frühlings Erwachen, durch dichten Schneefall erst einmal zu लक्ष्मी, bei der noch mein Fahrrad stand und um ihr von der Theateraufführung zu erzählen, meines Sohnes, der zweiten an diesem Tag, bei der ich zugegen. Zwei Besetzungen. Morgens seine große Rolle. Wie frappierend er aussah! Wie glaubhaft er sich plötzlich aufschwang, moralisch ganz ein, im guten Sinne, Vater!

Abends standing ovations der Eltern; hätte es Vorhänge gegeben, müßte man von zwanzigen sprechen. Feierstimmung. „Nee, Papa, geh du schon mal vor.“ Wollte, klar, mit den Seinen noch etwas beisammen sein. Blieb aber nicht lange, kam weniges nach mir, allerdings mit dem Fahrrad, an. So saßen wir noch einiges zusammen, bevor ich gegen halb 23 Uhr aufbrach und erst mal hier den Ofen versorgte, in dem die Kohlen fast ganz heruntergebrannt waren. Frühjahr, tiefster Winter, Schnee über Schnee, der tags naß fällt, nicht trocken, nachts aber dann scharf gefriert. Auf minus fünfzehn Grad sollen wir es in den nächsten Tagen wieder bringen. Rodelostern. Die Zwillingskindlein ein wenig, schon jetzt, frustriert. Wir werden uns was überlegen müssen für das Fest mit den erfrorenen Küchlein, den bibbernden Hasen, den Kätzlein, aus kaltem Glas, an den Zweigen.

Auch mit mit selbst klar Schiff gemacht: geduscht, rasiert, gleich Mittagsschlaf, nachmittags wieder an die Argo-Verse, abends >>>> Sciarrinos Vanitas in der Werkstatt der Staatsoper im Schillertheater. Der Profi wird mitgehn. Der Mahler hängt mir nach, hat mir wieder gewaltige Lust gemacht, über Musik zu philosophieren. Im Kopf ein neues Paralipomenon entworfen, das aber noch nicht steht: Kunst ist…, – nee, sag ich noch nicht, was.

(Oh, das Vinyl dieser Schallplatte hat über seine Jahrzehnte doch ein bißchen gelitten.)

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