Wärme speichern. Das Arbeitsjournal des Sonnabends, dem 30. März 2013.

5.01 Uhr:
[Arbeitswohnung.]
Forstarbeiten in Der Dschungel, aktuell >>>> hier, aber – nachgeholt – auch >>>> dort. Als ich vorgestern in Der Dschungel „blätterte“, fand ich >>>> Weiteres, das eigentlich ebenfalls in die Neue fröhliche Wissenschaft mit hineingehörte; da liegt so vieles in Der Dschungel überwuchert, daß man aber Jahre brauchte, alles zu finden, was sich noch in ein „klassisches“ Buch gießen ließe. Einiges wird ungehoben bleiben, vorerst, spätere >>>> Dr. Jones‘ aber locken, das zu ändern. Ich selbst, zu Lebzeiten, vermag das nicht, denn bin des‘ nicht willens; Selbstarchivar bin ich eh schon genug.
Latte macchiato, erste Morgenpfeife, um 4.45 Uhr auf. Jetzt gleich an die Kritik zum Frankfurtmainer Otello, weiterschreiben, vielleicht auch noch einmal neu ansetzen. Jedenfalls möchte ich den Text heute fertigstellen. Irgendwann wird mir ihre Mama die Zwillingskindlein vorbeibringen heute, auf zwei Stunden etwa, damit sie Ostervorbereitungen treffen kann; sie war gestern sehr geknickt wegen des nicht endenden Winters, all dieser Dunkelheit; all meine tansanische Helligkeit flößte ich durchs Telefon hinüber, die ich mitgebracht. Menschen können Wärme wie Batterien speichern, vor allem aber Licht, mit dem sie andre, Nahe, wenn‘s an der Not ist, zur Überbrückung beleuchten. Längst hätte लक्ष्मी wieder nach Indien gemußt, aber es ging nicht mehr, geht nicht seit Jahren. Sie ist da seelisch zuhause, lebt, so zuhaus sie auch hier ist, wie in der Fremde. Vielleicht, daß ich die Kinder mal zwei Wochen übernehme. So, daß sie fortkann. Nicht vergessen, das nachher nebenbei anzusprechen.

An den Otello.
Zweiter Latte macchiato.
Endlich ist auch der Ofen warm.

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