Mit Sonnenwärmes Aschemond. Das Arbeitsjournal des Mittwochs, dem 19. Juni 2013.

7.06 Uhr:
[Arbeitswohnung.]


Strandbar Mitte, Montag abend


An sich hatte ich bereits zum Schwimmen gehen wollen: Laufpause heute. Nun aber doch keine Laufpause, und geschwommen wird erst morgen. Als ich um Viertel vor sechs am Schreibtisch saß, war so viel elektronische Post zu beantworten, daß ich mich festgeschrieben habe. Seit gestern sitze ich wieder an der Planung der Argo-Lesungen Herbst/Winter 2013/14; da tauchen dann reiselogistische Probleme auf, die gelöst sein wollen. Also kam ich auch nicht an das Neapel-Hörstück, zumal gestern, nachdem ich in den knappen 30 Grad Celsius zehn Kilometer gelaufen war und auch das Krafttraining absolviert hatte, mein Kreislauf Ruhe wollte. Überdies ging mir eine Absage schwer nach, auf die ich nicht wußte, ob und wie reagieren; beschäftigte mich seit vorgestern abend quasi unentwegt. So schrieb ich dann einen heiklen Brief und hatte für Neapel den Kopf in keiner Weise frei.
Jetzt verschiebt sich alles um einen Tag; auch dringendst!! gewaschen werden muß. Werd ich jetzt ebenfalls morgen erst tun. Wichtig wäre, in die Imaginationswelt hinein- und zurückzufinden, die das Neapelstück bedeutet; ich wollte ja, daß das bis zum 27., wenn ich für eine Woche davonfliegen werde (wohin, das verrate ich Ihnen noch nicht, aber: Serengeti), wenigstens mit dem Entwurf fertig sein.
Dann bekommt man mit, daß man Bewunderer hat, die sich aber öffentlich nicht „outen“, indessen die Gegner nicht zögern, es zu tun, und auch die nötigen Medien haben. In diesem Geweb irrt man ein bißchen verloren herum, versucht, es zu fassen, hineinzufassen, aber das einzige, was einem wirklich gelingt, ist, klebrige Fingerspitzen zu bekommen, ohne die Spinnen auch nur gesehen zu haben. Man ahnt allenfalls, wo sie lauern. Indem ich mich aber um die Organisation der Lesungen kümmerte, einfach praktische Arbeit erledigte, konnte ich immerhin meine dunkle Stimmungsgrundierung vom Tisch wischen. Und, wie die Löwin es trefflich ausdrückte: „Man hat auf jeden Fall seinen Körper im Griff.“
Abends mit der Familie im Pratergarten; es hatte morgens Zeugnisse gegeben; ein passables bis gutes unseres Großen, je ein hübsches erstes für die Zwillingskindlein; darauf wollten wir, alkoholfrei nun auch die Mama des Nests, anstoßen. Man glaubt nicht, wie wenig man eigentlich essen muß, nein, umgekehrt: wie viel man normalerweise in sich hineinstopft, das der Körper gar nicht braucht. Diese Erkenntnis wird jeden Tag schlagender. Ich guck jetzt immer auf die Packungen nach der Kalorienzahl und bin perplex, daß ich nicht längst schon so fett wie Sagichnicht bin. Allein mein Schokoladekonsum hätt mich für einen Sumoringer prädestinieren müssen. Daß das immer so „abging“, ist ein Wunder.
Also heute noch mal laufen, dann morgen die vom Morgenschwimmen ausgefüllte Pause.
Und an Neapel jetzt.
Heute abend dann, zwei Tage vor der Mittsommernacht, der >>>> Aschemond:


Fotografie (©): >>>> Monika Rittershaus.

Das Festival, für mich, beginnt.
Guten Morgen.

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