Argo.

Zweieinhalb Stunden Wartezeit. Krankheitshalber. Raum Argo anzufangen. Habe Nullgrund hinter mir und lange im Zwölfjahreshalber geblättert. Der Mann, der neben mir saß, dachte bestimmt, mein Gott, die liest aber langsam und dann noch so ein dickes Buch. Ja, ich habe erstaunlich langsam gelesen. Manche Abschnitte und Sätze mehrmals, die mir, schon beim ersten Scan, ihr hinter der Druckschwärze entstehendes und bereits wieder durch Zerteilung und Verschmelzung, scheidendes Fleisch ins Auge setzten. Orientierung durch Wiederholung des Schreckens. Geht man auch dort draußen so vor, betritt man einen Nullgrund, der ausglimmt? Die Medien tun es. Es ist als entstünde vor deinen Augen eine Welt, die sich aus ihrem Untergang grausam schöpft. Die sich ihrer, samt allen Lebens, entledigt. Wiedererschaffung einer Voraugenwelt.

Aber es sind solche Sätze, die das Geschehen stoppen, obwohl sie vom Gegenteil sprechen, an denen ich verweile, weil sie fassen, was nicht zu fassen ist. Und es auf den Punkt bringen: Zwei hielten mit jeweils beiden Händen ihr Gedärm. Wir sahen nicht mehr, waren es Frauen, waren es Männer, sie waren gewesen, punktum.

Was denkt ein Mensch im Angesicht seines Todes? Eines solchen. Was ist sein letzter Gedanke, den er zu sich spricht? –Du warst. ? -Möglich.

Aber was auch immer dieser letzte Gedanke fasst, es wird dich nicht herausheben. Wie auch du ihn in die Welt nicht mehr.

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