PP22, 22. Oktober 2013: Dienstag. Sememisch: Wiesbaden Frankfurtmain Stuttgart.


Peter H. Gogolin liest vor.


Lange Reise gestern, durch das herbstherrliche Saale-Unstrut-Gebiet; jedes Mal Klinger vor Augen. Dabei nur gelesen, nicht gearbeitet: Eckers >>>> Fahlmann ff: Welch ein großartiger Roman! Nach wie vor. Immer wieder. Wirkliche Erzählkunst ohne irgend einen Abstrich am, schrieb Adorno, „Stand des Materials“. Nie wird Komplexität verleugnet, immer aber führt sie zu weiterem Antrieb, und zwar voller Lust.
Dann bei >>>> Gogolin, der sehr prinzipielle Fragen an die Anderswelt-Ästhetik hatte und hat; wir sprachen über den Mythos, über Kritik & Distanz, deshalb auch über das Politische der Trilogie. Und über Zeit: Welches ist diejenige, auf die sich die Leser:innen verlassen können? Es gibt sie nicht. „Wo du ein bleibend Haus dir baust“… – Später las Gogolin eine eigene, eine ganz neue Kurzgeschichte vor, bevor er sich zurückzog, um telefonisch ein Lektorat zu beenden. Da war ich dann schon auf dem nächsten Weg.
Und von meiner DLF-Redakteurin erhielt ich, den ich nachts erst sah, einen Brief, wie er eigentlich gar nicht mehr vorkommt in diesem Betrieb: offen, voller Fragen an mich, die zugleich Fragen an die Verfasserin selbst sind, was sie auch ausdrückt und was eine Antwort mit Recht erwartet, die sich ebenso einläßt. Ich habe sie heute zur Früharbeit geschrieben, vielleicht zitiere ich Ihnen in den nächsten Tagen daraus, will sie aber erst dann öffentlich machen, wenn die Gemeinte sie gelesen hat; sonst wär sie ja gar nicht gemeint. Balancefragen, Stilfragen. Haltungen.
Und nun werde ich, gleich, >>>> die heutige Abendlesung vorbereiten. Treffen mit Uwe Schütte um halb sechs, also 17.30 Uhr, im Stuttgarter Literaturhaus. Aber auch Benjamin Bühler ist zu antworten, der gestern vergeblich versucht hat, mich wegen der >>>> „Literaturtage Zukunft“ zu erreichen, die am jetzigen Freitag und Sonnabend stattfinden werden und auf der ich aus Thetis lesen und mich ästhetischen Fragen stellen werde. Zentral werde, schrieb mir Bühler heute früh, folgender Satz aus Thetis: „Die Chronologie ist nicht kausal, sondern >>>> sememisch…“ Darum, poetologisch, geht es in der Tat.

Irgendwann an diesem Vormittag werde ich wahrscheinlich ein paar Kilometer laufen, danach geht es wieder in den ICE, gegen 15 Uhr.

(9.05 Uhr.)

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