Jugendjubel. PP111, 19. Februar 2014: Mittwoch.

(15.08 Uhr.)

Kein Training heute; kam zu spät raus, weil zu spät, fast früh, im Bett gelegen. Hing an Filmen fest, bis ich quasi schlappmachte. Da war es fast drei Uhr nachts: Seelenschwäche, unbestimmte Niedergeschlagenheit. Jedenfalls war an halb fünf aufstehn nicht zu denken. Und überhaupt saß ich bis fast Mitternacht bei Broßmann, um herauszufinden, wie sich von meinem Laptop zum iPad kommunizieren und wie sich aus diesem tippen läßt. Ich konnte danach einfach nicht gleich schlafen. Aber man soll ja sowieso zwischendurch mal einen Tag Sportpause machen, damit sich der Körper regenieren kann.
Heute früh dann auf eine Klangrecherche für >>>> das Fahlmann-Hörstück; war erfolgreich, „punktet“ aber nicht auf die Dichtung direkt; was und ob ich etwas davon verwenden werde, ist ohnedies noch offen. Dann Telefonat mit der Reakteurin, sowohl für Fahlmann als auch für das Kreuzfahrt-Hörstück, für das wir nun den Sendetermin auf den September gelegt haben. Im Sommer hat der WDR, fast zweieinhalb Monate lang, aus Kostengründen eine Art Produktionsstop, und außerdem mögen wir die Ausstrahlung nicht in die Zeit der großen Ferien legen. Daran hängt aber wieder eine andere Idee, nämlich, ob ich für den WDR auf einer eigenen Site täglich direkt von der Kreuzfahrt berichte. Liegen diese Berichte zu weit von der Ausstrahlung des Hörstücks entfernt, sei das wenig sinnvoll, habe die Internet-Redaktion eingewendet. Also werde ich von Zeit zu Zeit in Der Dschungel erzählen, aber nur dann, wenn ich an Bord einen freien Netzzugang bekomme; selbst finanzieren kann ich ihn nicht: Die Kosten über Satellit sind schlichtweg zu hoch.
Und wiederum danach ein längere Telefonat wegen des Lektorats, auf dessen nächste Tranche ich immer noch warte, wiewohl ich seit gestern gut Zeit hätte. Mir erzählen lassen, Kraft durchs Telefon geschickt. Es geht jetzt alles einen sehr guten Weg, aber die Zeit ist sehr knapp. Man muß genau die Mitte zwischen hoher Anspannung und Lockersein finden, also: nicht ich, sondern der andere Autor. Für mich selbst spüre ich eine Art Nachgeben, ein michEinrichten in die Gegebenheiten; nicht eine einzige Rezension für >>>> Argo, das setzt mir weiterhin zu. Ich denke auch nicht mehr, daß sich die Situation noch jemals ändern wird. Das ist neu, daß ich das denke… „spüre“ ist das treffendere Wort. Mein Instinkt war immer gut, auch wenn es Leute gab und gibt, die mich für paranoid halten. Selbst nahe Menschen tun das anfangs nahezu immer: Was sollen da mir entferntere denken? Das ist mir alles klar. Eine nicht so schöne Erscheinung des Älterwerdens ist es, daß man Illusionen verliert, bzw. überhaupt erst versteht, was Illusionen sind und was nicht. Man kann noch so viel Kraft und Lebensmut haben, gegen a l l g e m e i n e s Mauern kommt niemand an. Auch ein ins Leben Vernarrtester nicht. Das ich dennoch preise. Heute wieder: Mit wirklich frischem Mut, so klingt das, was ich aus Joycens Dreizehnter >>>> Kammermusik gemacht habe; der ganze Jubel eines Jugendlichen steckt mit darin und m u ß auch darin stecken. Unabgeklärtheit. Begeisterung. Um so etwas zu können, darf man nicht von sich absehen, aber von sich-als-Ernüchtertem, und es hilft dabei sehr, wenn man noch junge Kinder hat und sich auf den Grund dessen hineinfühlt, was man ihnen wünscht.
Ich war sehr froh mit dieser No. 13 und bin es noch. Tief da zu Mittag geschlafen. (Einstellen werde ich das Stück aber noch nicht, weil ich erst einmal auf >>>> Parallalies zwölfte Nachdichtung warte; die meine liegt schon seit gestern bereit.)

Heute abend >>>> Konzert. Fünfzehn Gehminuten von hier entfernt. Ustwoslkaya. Und, von Brahms bearbeitet, Bachs berühmte d-moll-Chaconne. Das wird mir guttun.

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