Das Arbeitsjournal des Sonnabends, dem 1. August 2017, am vorletzten Tag vor Paris.


[Arbeitswohnung, 5.47 Uhr]

Im Ofen das Brot

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bin ich endlich einmal wieder seit halb fünf auf. Etwas gedrängt heúte früh alles, weil um acht Madame Pascal kommen wird, um sauberzumachen, ich kurz vor der Reise aber noch manches zu erledigen habe, zumal, wenn ich heute nachmittag auf das Fest gehe. Wohin ich eben das Brot mitnehmen möchte.
Gestern bereits bereitete ich das nächste Video für >>>> die neue Youtubereihe vor, doch nach dem Aufstehen dachte ich: Aber wie denn? is‘ doch Unfug, wenn du Situationen mit Poesie füllen willst – meine Güte, da bietet sich der Waschsalon doch geradezu an! Vor allem, weil, wenn ich ständig am Schreibtisch lese, die Reihe zu quasi konservativ wird, auch zu ernst-insgesamt, zu wenig Leben. Also werde ich um sieben genau dort aufnehmen, genau dort ein Gedicht einsprechen oder eine kurze Prosa und das dann später erst hochladen. Was ich gestern aufnahm, kann locker morgen in den Kanal.
Hat mich beschäftigt gestern, diese neue Reihe. Elf Abonnenten bereits, nett; mein Sohn, der abends zum Essen kam und der ja nun aktiv eingeschworener Youtuber ist, kommentierte: „Wie haste d a s denn gemacht?“ Dabei sind noch gar nicht alle Mailings hinaus.
Ebenfalls bei Youtube ist nun auch der kürzere der von >>>> Zehnseiten.de aufgenommenen >>>> Traumschiff-Clips zu sehen; ich will ihn aber noch nicht verlinken, bevor das Buch offiziell erschienen ist; wer ihn jetzt schon sehen will, möge suchen.
Übrigens gefällt mir an der neuen Reihe auch, daß ich zeigen kann, wie eng verwandt meine Prosaarbeiten mit der Lyrik sind, fast immer schon gewesen sind; Ernest Wichner, Leiter des Berliner Literaturhauses, hat das mal deutlich gesagt, nachdem er Thetis gelesen hatte. So wird mein Vortrag bei Youtube versuchen, die Rhythmisierung besonders zu betonen. Man muß Prosa ja nicht, sollte sie nicht, wie Prosa auch lesen. Wobei ich jetzt – ah! – weiß, woraus ich nachher vortragen werde. Lustig: Der Autor liest im Waschsalon. Soviel zur vor allem von Kollegen oft gehörten Rüge meines „zu hohen“ Tones (das letzte Wort schon würde sie stören).
Nun wird‘s ein Lederjackenclip.
Die Löwin gestern: „Du nimmst nichts ernst, das nicht konsequent durchgeführt wird; ‚nur mal so und dann wieder nicht‘ gibt es für dich nicht.“ Gibt‘s schon, aber wie sie es sagte: Ich nehm‘s dann nicht ernst, jedenfalls bei mir nicht. Ich glaube nicht an Inspiration, sondern an Arbeit. Da sich für mich Arbeit und Lust nicht ausschließen, einander sogar – in der Grundbewegung – bedürfen, ist meine Haltung nicht protestantisch, schon gar nicht puritanisch; ich nehme auch eine Arbeit nicht ernst, die nicht von Leidenschaft zumindest angetrieben wird; daß es „zwischendurch“ Durststrecken gibt, ist davon unbenommen.
So, dies ins Netz und ich dann unter die Dusche. (Den Backofen aus, das Brot gart allein auf dem Backstein, bis es bereit ist).
Und die Wäsche von nunmehr fast zwei Monaten in und an den Rucksack stopfen.

*

Thetis! Thetis im Waschsalon:




>>>> D o r t.

[: 11.25 Uhr
am (ehemals) Terrarium]

2 thoughts on “Das Arbeitsjournal des Sonnabends, dem 1. August 2017, am vorletzten Tag vor Paris.

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