Das Arbeitsjournal des Donnerstags, dem 8. Oktober 2015.


[Arbeitswohnung, 7.15 Uhr]

Seit ein Viertel nach fünf auf; bereits um 22.30 Uhr lag ich im Bett, schlief sofort ein: als hätte wer einen Schalter umgelegt.
लक्ष्मीs vierzigster Geburtstag.
Den kleinen Clip zur Schweriner Lesung >>>> dort eingestellt, nicht als eigenen Beitrag. Davor aber schon an dem Text >>>> für Graz gesessen, der so überfällig ist, und noch bin ich mit ihm nicht fertig. Bin unsicher in der Form, bastle also rum, aber mag keinen erklärenden Essay schreiben; hab das zu diesem Thema schon zu oft gemacht, will mich nicht wieder (und wider) wiederholen. Läßt sich statt dessen etwas Lyrisches aus dem Thema („Was wird Literatur?“) gewinnen, das auch den heißen Atem mitträgt anstelle distanzierter, frigid-spekulierender Wissigkeit? Wie also bekomme ich Körper in die Sätze? Das beschäftigt mich.
Jedenfalls muß das Ding noch an diesem Vormittag fertig werden.
Es gießt und gießt; so werde ich heute draußen nicht laufen können. Vielleicht im Studio aufs Laufband? Weiß noch nicht.
Noch sechs Tage bis zur Buchmesse. Übers Traumschiff, in Deutschland, wird weitergeschwiegen. Solange dies so bleibt, werde ich das Publikum, das ich mir für dieses Buch vorgestellt und erhofft habe, nicht erreichen. Auch was die Lesungen anbelangt: Wer nicht weiß, daß es etwas gibt, geht auch nicht hin, um es sich anzuschauen. Völlig klar, aber halt bitter. Zugleich gibt es immer wieder kleine Bestätigungen; Gogolin >>>> schrieb gestern geradezu ehrend in Facebook; ich war wie beschämt, dennoch erhoben – einfach, weil mir sowas zeigt, daß ich nicht wahnsinnig bin, sondern daß ich meiner Ästhetik mit Recht folge, daß sie nicht ungeerdet-blöde irgendwo herumwabert. Und einfach auch, daß ich was kann und es mir nicht nur narzisstisch einbilde.
Sich den heißen Atem zu bewahren oder ihn wiederzugewinnen, ist extrem schwer. Gegen scheinbar „allewelt“ zu beharren. In der, zumal, finanziellen Not, die sich jetzt, durch die Lesungshonorare, allerdings etwas entschärft.

7 thoughts on “Das Arbeitsjournal des Donnerstags, dem 8. Oktober 2015.

  1. Gogolin Was schreibt Gogolin? Komm nicht rein. Gruß von der A9. Fahr heut Abend auf dem Weg nach Pankow an der Duncker vorbei, Gedenksekunde einlegend. Leserrezension hab ich schon im Hinterkopf, bin nur halt kein Schriftsteller.

    1. @Cellofreund Nicht böse sein, aber ich mag es hier nicht zitierren; war schon wahrscheinlich zuviel, daß ich’s erwähnt habe.
      Duncker: Wäre meine Verfassung besser, als sie heute wieder ist, würde ich Sie bitten, auf einen Kaffee bei mir vorbeizuschauen. Aber ich kann mich so niemandem zumuten und muß mich überdies bis zum Abend so weit gefaßt haben, daß ich guten Herzens auf die kleine Geburtstagsfeier gehen kann. Auslassen sollte und darf ich sie nicht.
      Wie auch immer, seien Sie gegrüßt.

    2. Gogolin Ist schon o.k., hab ja auch familiäre Verpflichtungen. Und Freuden. Kalt habt Ihr’s hier. Dreilinden. Trotzdem eine schöne Geburtstagsfeier.

  2. Samstags im Frankfurter Hbf Nachfolgend eine Info für diejenigen, die sich im Frankfurter Hbf nicht auskennen.

    Und:
    Sonnabend wird in Hessen auch “SAMSTAG” genannt .. smile

    Sonnabend, der 17. Oktober 2015 – 13 Uhr
    LiteraturBahnhof zur Frankfurter Buchmesse
    Traumschiff
    13 Uhr

    Ort:
    Frankfurter Hauptbahnhof
    Konferenzraum 2 der Deutschen Bahn 1. Stock / Hauptbahnhof – Nordseite
    Rolltreppenaufgang neben Buchhandlung Schmitt & Hahn, gegenüber Gleis 19-21

    Man sieht sich?

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