Elontril 3. Sonnabend, der 12. März 2016.


Oder es gibt Mischaffekte, wie das Ressentiment, in denen
sich die Abwehrintention Neid und die Zuwenungsintention
Verehrung ganz vertrackt vertragen, sofern eben der Neid
die vorhandene Verehrung, damit sie nicht zum Unmut des
Neids Veranlassung gebe, in Verleumdung umwandelt.

Bloch, Prinzip Hoffnung 82
[Arbeitswohnung, 14.23 Uhr]
3. Tablette (300 mg). Die Depression geht deutlich zurück, aber wie „von selbst“, indessen ich gestern den Eindruck hatte, sie sei nach wie vor da, und zwar brodelnd, aber etwas drücke sie hinunter, lasse sie nicht übern Kessel schäumen. Dieses „wie von selbst“ dürfte täuschen.
Die Nebenwirkungen gestern: abermals Gliederreißen, wie grippal, doch erheblich leichter als vorgestern. Dafür eigentümliche Zitter, nu jà,-„anfälle“, die an Schüttelfrost erinnerten, aber ohne begleitendes Fieber. Mittags zu schlafen, fällt schwer; eine kleine Störung, und ich bin wieder auf.
Hin und wieder bißchen Gejucke, von dem ich mir aber nicht sicher bin, ob es von den Tabletten stammt. Pusteln oder andere allergische Hautreaktionen sind nicht zu erkennen.
Heute außer bisweiligem Jucken (man liest davon und kriegt‘s, Einbildung also) noch keine Nebenwirkung spürbar; allerdings fing die Zitterei gestern erst am frühen Abend ab. Dann wurde mir immer wieder kalt – wobei ich in Erinnerung rufen muß, daß ich seit anderthalb Wochen nicht mehr heize. In meinem Arbeitszimmer sind sicherlich nicht mehr als 16 Grad. Doch die dicke Yakdecke genügt, wenn ich sie mir halb über den Kopf und ganz über Schultern und Nacken lege; sie ist lang, kann dann immer noch die Beine wärmen.

Weiter Bloch und Melville parallel. Muß die Lesung annoncieren, die ich am Montag abend im Leipziger Literaturhaus habe.

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