Dritter Ranhadam. Das Arbeitsjournal des Mittwochs, dem 18. Mai 2016.


[Arbeitswohnung, 11.35 Uhr]


Wieder etwas Sonne draußen. Ich warte auf >>>> Arcos Vorschau für ein letztes Korrekturlesen; danach gleich will ich laufen.
Seit sieben am Schreibtisch. Briefe geschrieben, vor allem das Typoskript an die ersten Adressen hinausgeschickt, und ich konnte nicht anders, mußte die Pdf n o c h einmal lesen, fast komplett. Es ist erstaunlich, welche Distanz einem Neuformatierungen geben.
Und bin‘s zufrieden, teils sogar hochzufrieden. Zweidrei Kleinigkeiten habe ich noch entdeckt, die sich feilen ließen, eventuell überarbeite ich auch noch dreivier andere Texte und füge sie später als „Nachträge“ an, also dem Typoskript. Gewiß scheint mir aber zu sein, daß es mit diesem Herbst nichts mehr wird, eher, wenn überhaupt, wird es das Frühjahr 2017 (im Herbst 2017 sollen die Gesammelten Erzählungen erscheinen). Liegt aber auch an mir selbst; meine schweren Bedrücktheiten der vergangenen Monate haben mich langsam werden lassen und sowieso die Routinen zerbröckelt, die ich jetzt, mit dem Ranhadam, wieder aufbaue.
Ich muß mir wieder angewöhnen, den Sport als Teil meines Arbeitsprozesses zu sehen.
Da ich jetzt ohnedies in der Gedichtarbeit steckte, werde ich nunmehr an den >>>> Brüsten der Béart weiterschreiben, vielleicht sie bis Ende des Sommers fertigbekommen; dann wird es wieder an die Triestbriefe gehen.

Laufen also – Nachricht soeben aus Wien – um eins.

*

[Nach dem Duschen, 16.05 Uhr
Henze, Sinfonie Nr. 3)

Das nenn ich schon mal einen Fortschritt: seit vorgestern knapp ein Kilo weniger. Dennoch kam mir >>>> der Lauf heute anstrengender als sonst vor. Ob ihm, als Brennstoff, der Alk fehlt?

Jetzt mag ich etwas lesen, weiter mit Bordhins Friedrich, der über Wien liegenblieb. Dazu Henze weiter, vielleicht die Sinfonien durch bis zur letzten, der zehnten, alle mehr als ein halbes Jahrhundert umfassend. Welch ein produktives Leben! Toll. Abermals ein von mir verehrter Zeitgenosse, mit dem ich leider nie persönlich zusammentraf; gut, gesehen habe ich ihn mehrmals, aber wir sprachen nie miteinander. Wahrscheinlich sind das die eigentlichen Verluste – weil man nicht bekannt genug ist.

2 thoughts on “Dritter Ranhadam. Das Arbeitsjournal des Mittwochs, dem 18. Mai 2016.

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