III, 132 – Imago-Interferenzen

Endlich: “wir gehören dem Geiste nach, zur unsichtbaren Welt” (Maimonides, Erfahrungsseelenkunde, X, i), hinter uns lassend die “Getümmelwelt” (ebd.). Gleichzeitig 24 Stimmen (Annibale Padovano) wie die Stunden, die ein Messen singen und als Stimmenläuten dem Tag den Rest geben und ihn vor sich her schieben, in das jetzt das Dreiviertelstundenläuten einer Kirche klingt. Aber Sant’Agostino ist es nicht (Baugerüste vor der Fassade neuerdings). Noch nicht wirklich im Trott. Lust zu schlafen. Essensunlust. Dennoch Kartoffelschälarbeit. Weißer Burgunder killt Initiative. Direkt vom Nachbarn des ‘Schönwetterbauern’ am Kaiserstuhl. Mag daran liegen, daß ich unterwegs reichlich beköstigt wurde und nun ernährungsmäßig wieder ideenlos dastehe bzw. -sitze und auch noch keinen eigenen Rhythmus wiedergefunden. Der wird aber erst im September nach und nach sich einstellen. Hinzu kommt der scheinbar vergebliche Versuch, 18MB-schwere Excel-Dateien in meine Übersetzungsprogramme einzuverleiben: das eine streikte irgendwann, das andere lud zwar hoch, aber hängt seit Stunden bei 10% mit dem Vorbereiten der bearbeitungsfähigen Version fest: immerhin 250.000 Excel-Zeilen (aber voller Wiederholungen: per Hand läßt sich das unmöglich machen… aber das Hochladen! und die Ansprechpartner in den Ferien). Also wieder der Versuch, den PC die Nacht über laufen zu lassen. All das nach einer wilden Nacht. Vorstellungen, Darbietungen, Fummeln an Schwären, leblos sich Abhäutendes und am Ende bloß noch Luna im offenen Fenster. “I live here. // Twice on Sunday, the bells startle the sky –” >>>> … aber hier eigentlich öfter. Am Morgen zwar ein weites Ausschreiten. Es fühlt sich. Will aber nicht so richtig, je weiter in den Tag das Automobile an Elan verliert und abermals in Schlaf versinkt, während draußen jedoch die Sonne scheint, die ich nicht seh’ bzw. sah, sondern bloß innerlich ausschalte bzw. -schaltete, indem ich die Augen schließ’ bzw. schloß. Einen Tag lang lagen die Fotos der ersten Lieben auf dem Tisch. Räumte sie dann kurzentschlossen weg: unerträglich auf die Dauer der Anblick dieser Fischgesichter. Man mache sich nie ein Bild. Es ist allemal verheerend.

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