III, 133 – Die Dennochbalken in der Unwahrnehmung

Die Wahrnehmung könnte auch eine Unwahrnehmung genannt werden, indem sie für unwahr nimmt, was wahr sein will. Es tangiert mich – ob es diesen Ausdruck noch gibt? – nur peripher (alle abgelauschten beiläufigen Reden zwischen den Menschen in D: nicht wirklich zusammenhängende Sätze (eine Art HTML-Sprache)). Als wäre vorerst alle Neugier befriedigt. Hoffentlich aber reicht die äußere Anwendung von Schnaps, eine kleine Schnittwunde am rechten Zeigefinger, verursacht durch eine Büchse Sardellen, zu desinfizieren (zuvor etwas Balsamessig: nun gut, es brannte). Blut scheint nicht in den Schnaps gelangt zu sein. Also keine rosarote Färbung. Heißt: für später zur inneren Anwendung stehenlassen.

Büchsenleben:
gestern Sülze (unbedingt: Fleischerei Budnik, Brome), heute Thunfisch (keine Ahnung, ob Gelbflossen-, Blauflossen- oder Großaugenthun… jedenfalls Coop, und große Augen tun dann, wenn’s dem Teller zur Zierde gereicht und er zum Reinschaufeln einlädt (dauernd fällt mir heute der Name Condoleeza Rice ein, vielleicht weil ich mich schon früh für Reis entschied, es kann aber auch andersrum gelaufen sein (grad nachgeschaut: mit der wär’ ich dann aber doch nicht eingeschult worden, da sie erst nach Ostern und ich vor Ostern geboren (Merkel fällt in dieselbe Kategorie (womit sich alle Vergangenheitsbewältigung erübrigt: rise if you will but fall you must (FW? Käpt’n Mnemo dixit)))).

Schreiben heute wieder zuvörderst die Bewältigung der Verlegenheit darüber, nichts zu sagen zu haben. Da aber hier keine Ordnung im herkömmlichen Sinne herrscht, fehlt es doch nimmer an Widerhaken. Einziger Balken indes im Auge: der wahrscheinliche Tod der Pflanze links vom Eingang, die sich in den letzten zwei Jahren recht hoch gerankt. Auf das reichliche Wasser sprechen nur einige Ausleger ganz unten an. Der eine Neffe hätte während meiner Abwesenheit etwas Wasser geben sollen. Hat er aber nicht. Wie die fußbedingt verhinderte Mutter sagte: er sei nur einmal zum Kontrollieren hier gewesen. Und da es wohl auch einmal regnete, wird er gedacht haben: Gott befohlen. – Wie bringt man dem und seinem Bruder (Zwillinge, neunzehn Jahre alt) Verantwortung bei? Schade, schade. Mag’s ihm nicht einmal vorwerfen, aber immerhin als Gleichnis für die Gottbefohlenmentalität auftischen: es hilft halt nicht immer. Kurz, wir sind im alltäglichen Kleinklein angelangt, aller Autobahnen nunmehr uneingedenk (es macht fast gar keinen Unterschied mehr aus zwischen der Schweizfahrt vor drei Jahren mit den Gewittern bis in die Lombardei hinein, und dem Stau vorm Gotthardtunnel dieses Mal), weshalb ich denke, daß Kraftwerk tatsächlich einiges geleistet, was – sagen wir mal – Klangikonographie betrifft. Auch wenn ich nach der Brockes-Passion grad bei Buxtehude bin.

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