Ebenfalls mit Erdbeeren. Il giornale amerino di lunedì, 29 mese di agosto 2016.


[Casa di Schulze
Il nuovo posto di lavoro, ore 9.30]

Um 5.46 auf, Wolfzeitskaffee mit Cigarillo am Brunnen. Wolfslicht.
Mir ging ein Gespräch mit der Contessa nicht aus dem Kopf, ein Handlungsentwurd, gegen den sie sich stemmte, und ich fühlte, daß sie recht hat, zugleich aber unrecht in Bezug auf die Logizität von Geschichte und Charakter der männlichen Hauptperson; also seelisch recht, faktisch unrecht. Ich hatte die kleine Auseinandersetzung sogar geträumt, wachte mit der Frage auf. Und dann hatte ich die Lösung, während ich ins Licht des aufsteigenden Morgens sah.
Also begann ich den ersten der, so nenne ich die geplante Serie nun, Contessabriefe. Sie sind priat, sind nur für sie. In ihnen will ich immer schon mal ganze Szenen vorwegerzählen. – Im Nu war es acht.
Um halb neun hatte sie schon gelesen. Seither Gespräche hin und her. „Tolle Lösung“, hatte, in Facetime, auch die Löwin gesagt. Die überhaupt zu einer Art Anwältin der Contessa wird, immer den weiblichen Blick auf meine Ideen wirft.
Die Stränge fangen an, sich zu verbinden.
Innere Zusammenhänge. (Auch die Wahl Sardiniens ist gut, statt der griechischen Insel.)

In meinem Kopf rauscht es. Zwischendurch allerdings kleine erotische Wolken, die ins Asketendasein schimmern. Zum Beispiel >>>> Erdbeeren. Meine Güte, diese Zunge!:


Alles „natürlich“, hier, „rein“ theoretisch. Und j u n g war der Rourke da noch!

Aber eine andere Szene, für den Contessaroman, steht wogend in mir und wogt weiter. Dabei gilt‘s jetzt, nüchtern zu sein, die ersten Tabellen müssen angelegt werden: Chronologie versus „story line“. „Romane“, schrieb ich der Contessa, „tendieren zum Eigenleben. Das kann einen ziemlich aus der Spur werfen.“

Den Tagesausflug nach Rom habe ich gestrichen, weil ich in der Arbeit drinbleiben möchte, ohnedies schon Tintenfisch gegessen war (wie immer hatte ich vor, welchen vom ehemaligen Markt der Piazza Vittorio zu besorgen) und auch meine Sonnenbrillen alle heilgeblieben sind; deshalb muß ich nicht zu meinem muslimischen Händler, der das Geschäft, über den Koran gebeugt, von alleine laufen läßt gleich neben dem Terminibahnhof. Es wär etwas anderes gewesen, hätte ich in der >>>> Massimo die Unterkunft für eine Nacht bekommen; es war indes alles belegt. Doch für nächstes Jahr, mit लक्ष्मी, hat man mir das große Studio im Haupthaus gegeben. Riesige Terrasse auf dem Dach. Es wird dann ja etwas zu feiern geben.

Hab zugenommen. Komm zwar in die enge kurze Jeans noch rein (der strengste Test, den ich habe), aber sie spannt doch ziemlich überm Bauch. Die Pasta, der Vino, die kaum nennenswerte Bewegung. Sowie in Berlin zurück, muß gelaufen werden, gleich am Sonnabend. Ich schätze, anderthalb bis zwei Kilo müssen runter. Das ist lässig in einer Woche zu schaffen.

(Für die Contessa, liebste Freundin, nenn ich mich fortan Ivanhoe – aus Rache dafür, daß sie sich über meinen mittäglichen Milchkonsum lustig gemacht hat: „Kälbchennahrung“. Als ich noch Kalb war, habe ich Ivanhoe nämlich geliebt.

Ivanhoe

Freilich kannte ich nur die Fernsehserie. Das Buch las ich erst Jahre später und begriff erst da, was für ein großer Romancier Walter Scott gewesen ist. Und Ivanhoe ist mein liebstes Buch von ihm geblieben. Alles fügt sich. >>>> Kjaerstads Muster & Falten. Wobei das Wort Applegard von mir stammt, nicht von ihm.)

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