Auf zur Uraufführung! Das Arbeitsjournal des Sonnabends, den 23. September 2017. Mit avenidas, flores y mujeres.


[Arbeitswohnung, 8.07 Uhr
Parisien, Peirani, Schaerer, Wollny, >>>> Out of Land]

„Die mir naheste Einspielung eines neuen Jazz‘“ werde ich meine freilich noch zu schreibende Rezension über Out of Land beginnen; jedenfalls habe ich das vor. Aber Texte gehen, läßt man sich von ihnen leiten, bisweilen andere Wege. Lassen Sie sich, Freundin, deshalb überraschen. Ich denke, in der nächsten Woche werde ich dazu kommen.

Out of Land


Heute steht anderes an. Ich bin tatsächlich leicht nervös. >>>> Dort. Mein Flieger startet um 12.20, Boarding 11.40, um kurz vor zehn werde ich das Haus verlassen.
Da mein Nettbückerl bei Freund M. zur ‚Bearbeitung‘ liegt, habe ich gestern das iPad für Reisen vorbereitet; jetzt soll es sich bezahlt machen, daß ich bereits in Paris nur noch an ihm gearbeitet habe. Ich brauchte aber meine Musik, jedenfalls ein wenig davon, da doch Apple meine Windows-Musik-FP nicht liest. Da war dann doch einiges zu überspielen. Auch die oben verlinkte Musik habe ich mir auf das Pädchen gepackt: mehr- und mehrmals wiederhören, dann vielleicht schon am Sonntagnachmittag schreiben, wenn ich vom Wählen zurücksein werde.
Nur was wählen? Für meinen poetischen Beruf wäre es selbstmörderisch, den Grünen, der SPD oder der Linken meine Stimme zu geben, und die Piraten, für die ich mich sonst immer entschieden hatte (und denen ich eine zeitlang sogar beitreten wollte), zeigen unterdessen eine jämmerliche Gestalt – schon gar nicht taugen sie, der Action pour les alboches etwas entgegenzusetzen. Aber mein Hand wird zittern, wenn ich mein(e) Kreuzchen in die CDU zeichnen sollte.

Gezittert hat auch Christopher Ecker, >>>> als er gestern aus dem Fenster sah. Dafür erzählte er mir heute von einem Museum, das mit einer Borges-Motivik spielt. Morgen werde ich ihm erst wieder nach meiner Rückkehr zuhören können und deshalb Ihnen, liebste Freundin, erst später als gewöhnt meinen Kurzbericht erstatten können.

Zwei meiner Gedichte, wieder einmal, vertont! Wie wird es klingen? Platz arbeitet viel mit Elektronik. Bleibt der mir so wichtige Schmelz der Verse erhalten? Ja, ich habe einen Partiturauszug schon hier – aber das Klangerleben ist immer doch anders; es fällt mir schwer, visuelles Erkennen in den akustischen Eindruck zu übersetzen; die Verbindung von Auge und Ohr ist in mir nicht sehr innig. Etwas anderes ist‘s, wenn ich Buchstaben sehe: da höre ich die Wörter und die Rhythmik ihrer Aufeinanderfolgen. Streng genommen lese ich sowieso nur, höre immer. Es kommt auch vor, daß ich, während ich schreibe, die Wörter mitspreche oder gar singe. Ist mir schon gesagt worden.

Na gut, vielleicht schaffe ich es sogar, Ihnen gegen Abend ein Bild einzustellen. Bitte? Ja, selbstverständlich! Ich werde das Konzert mitschneiden.
So drücken Sie uns, >>>> bewunderte Frau, nun die Daumen! : den Musikern, dem Robert und mir. Um 16 Uhr geht es los.

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