Arbeitsjournal. Freitag, der 27. Oktober 2006.

4.46 Uhr:
[Berlin, Schönhauser Küchentisch.]
Wäre nicht der Telefonanschluß in der Arbeitswohnung bambergshalber abgemeldet, ich könnte, nach Lage der Dinge, d o r t wieder arbeiten, wenn ich in Berlin bin. Aber s o wird es mich noch bis Ende März hier immer am Küchentisch halten. Nun ja, geht a u c h. Aber ich dachte gerade mit einer stillen Sehnsucht an meinen Schreibtisch. Zugleich ist wiederum zu merken, mit wie wenig man, diesmal netzhalber, eigentlich auskommt: selbst lexikalische Informationen beziehe ich unterdessen weitgehend aus dem Riesencomputer, zu dem das digitale System diesen Globus allmählich umwandelt. Und selbst für etwas formal so Konservatives wie die Elegien funktioniert das. Auch dies allerdings ist eines der Indizien für die Ablösung von der materiellen Welt.
K e i n Indiz wäre gewesen, gestern abend mit dem Profi, der es am Telefon vorschlug, an den Döllnsee zu fahren, nur für die Nacht und den Sonnenaufgang; aber da saß ich dann ziemlich lange auf einem Elternstammtisch fest, was allerdings persönlich, für die Belange des Jungen, wichtig war. Nur hab ich mich – da während der Woche sonst kaum hier und deswegen ein schlechtes Gewissen – für heute früh als, sagen wir, Unterrichtshilfe einsetzen lassen und hab deswegen nicht den ganze Morgen für die Arbeit. Eventuell geht’s heute auch gleich wieder nach Bamberg zurück, das ist noch nicht raus. Egal.
Geärgert hab ich mich noch über „Literaturen“ (die Zeitschrift), dazu schreib ich später noch was. Jetzt nicht, jetzt dicht’ ich erst mal wieder. Ich will die Rohfassung der neunten Elegie zuendebekommen.

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