Arbeitsjournal. Sonntag, der 4. März 2007.

5.04 Uhr:
[Berlin, Küchentisch.]
Noch versucht, gestern nacht (aber vor zwölf), die Erste hexametrisch fertigzubekommen, aber die Konzentration war nicht mehr da. Und die letzten Zeilen sind heikel, weil sie s c h ö n sein sollen, innig, aber ganz scharf am Süßlichen vorbeischliddern; da muß genau der Grat begangen werden, der hier schmal ist und beidseits sehr hinabstürzt. Also schlug ich lieber das Zelt auf und zog mich darin zurück… Der Wecker dankte es mir um halb fünf und quälte mich nicht, sondern ich stand – nach einer, zugegeben, mir selbst zugestandenen Dös-Phase von acht Minuten – einfach auf, zog mich an und radelte hierher. In dieser spätesten, also frühesten Nacht singen in Berlin bereits wieder die Vögel. Die immer-offenen Döner-Imbisse, die jugendlichen Nachtstreicher… teils tragen sie immer noch, wie gestern abend, Bierflaschen mit sich herum, auch die herausgestylten, doch nunmehr fahlen Mädchen.
Mein Morgenkaffee ist bereits durchgelaufen; ich hole die Einträge von gestern abend, sie in Die Dschungel einstellend, nach und werd dann gleich die Erste zuende bringen. Danach will ich mal sehen, wie viele Trochäen (Kühlmann: „Hüten Sie sich vor dem Trochäus!“) ich noch in richtige Daktylen, bzw. Spondeen umwandeln kann. Bin sehr gespannt, wie sich der Text dann ohne >>>> die rhythmischen Unterstreichungen liest, die ihn jetzt noch völlig durchziehen. (Ich nutze für die Arbeit nunmehr z w e i gültige Dateien der je letzten Fassung: eine, in der die Elegien o h n e, und eine, in der sie m i t den Unterstreichungen abgespeichert sind. Das erleichtert die Kontrolle. Es wird vor allem beim Lektorat wichtig sein.)
Also ran jetzt! Und auf >>>> Svarupas Bemerkung ist noch einzugehen.

8.15 Uhr:
Soeben die Erste in der (hoffentlich) strengen Hexameter-Fassung fertigbekommen. Ich bereite mal das Ende so vor, daß ich‘s in Die Dschungel einstellen kann.

4 thoughts on “Arbeitsjournal. Sonntag, der 4. März 2007.

    1. @darkrond. Tu ich. Ich hab zwar nicht ganz verstanden, weshalb Trochäen es sind, aber ich glaube solchen Altphilologen. Komisch eigentlich, weil ich bekanntlich sonst mit Autorität schwerste Probleme habe. Hier nicht. (Bei, anderes Feld, >>>> Wolf Singer auch nicht; bei Harnoncourt nicht – ganz wie ich sie ebenfalls nie bei Ernst Bloch, komischerweise aber bei Adorno hatte.)

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