III,57 – nell’Ovest ove niente per ora cresce

(Rosselli) Die Anrufung der häßlichen Puppe scheint geholfen zu haben. Ostello schweigt, und ein gewisser ab und zu hervorscheinender sozialer Impetus ließ mich dann noch aufbrechen, in einen Mantel eingehüllt den nahen Palazzo Petrignani zu erreichen (mal wieder, aber es scheint, der übliche Saal weiter unten sei derzeit allzuhäufig wegen der bevorstehenden Bürgermeisterwahlen belegt): ‘Sin nombre’ von Fukunaga, sei niemals herausgekommen in italienischen Kinos, die benutzte DVD ohne italienische Untertitel, jemand hatte sich hingesetzt bis zwei Uhr nachts, um diese aus dem Internet geholten Untertitel in den Film einzubauen. Das nennt man wohl Engagement. Perfekt umgesetzte Ausweglosigkeiten einer unhaltbaren Welt. Sehr hart, die geschilderte ‘Wirklichkeit’: die mehrmals aus der Tasche geholte Fluchtroute Richtung Texas, auf Zugdächern Hockende, Motive, die von Ferne an Romeo und Julia in der Di-Caprio-Version erinnerten (blutrünstige Gangsterbanden) und in einem anderen Sinne an die Flüchtlinge des letzten Jahres. Auch das Thema fehlt nicht, blutjunge Menschen zum Killen anzuleiten. Nicht wirklich merkwürdig einige Bemerkungen nach dem Film über uns in Europa: kein Krieg, keine wirkliche Not seit 45. Es bleibt das laue Gefühl, daß unter den Zuschauern auch Brandauer war, hab’ aber nur Bilder aus sehr fernen Zeiten von ihm im Kopf, dennoch zwei verdächtige Paare, die fremd waren, ein “Robert” ließ sich einmal heraushören ohne die Endung -o. Nee, deutsch schienen sie dennoch nicht zu sprechen. Die assoziative Vermutung wegen des nicht weit entfernten Anwesens Peter Steins. Hiesig waren sie jedenfalls nicht. Die jetzt gegoogelten Bilder produzieren ein ‘jein’. Aber das ist ungefähr so spannend, wie der Großvater, der erzählt, den Kaiser gesehen zu haben. Also Schwamm drüber. Starker Wind wehte, die Gassen als Windkanäle. Lange noch gebraucht, um zur inneren Ruhe zu finden, wie oft nach sozialen Abenteuern. Des Widerspenstigen Zähmung: den Pfühl, ich werf’ ihn dahin, das Kissen dorthin, die Deck’ auf jene Seit’, auf die das Laken (aus dem Shakespear’schen Text (liegt an der Erinnerung an einen den Petruchio rezitierenden Brandauer, irgendwann im TV, war sehr eingenommen davon)), was alles unwahr ist, denn er hudelt sich in einen Sack und kam heute recht speedy voran, bis ihm die Zahl 99 als Prozentsatz des Erledigten den Freibrief gab.

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