DTs. (21. November 2004).

8.28 Uhr:
[Wieniawski, Violinkonzert; accent4.]

Das erste Mal um kurz nach vier aufgewacht: Mir träumte, es sei zehn vor fünf und ich säße bereits am DTs, um ARGO zu skizzieren. Als ich das begriff, als ich merkte, daß dies eine geträumte Zeitschlaufe war, stand ich tatsächlich auf, um schnell den Traum zu notieren, um ihn nicht zu vergessen. Dann schlief ich bis zum Weckerklingeln 5.50 Uhr und ging gleich an ARGO. Heute morgen komplizierte Arbeit, weil ich aus THETIS und BUENOS AIRES ein paar Zusammenhänge bezüglich der Mongolin klarbekommen mußte. Halb acht stand dann der Kleine neben mir, grienend, weil er wußte, daß sein Vater – in Kopfhörer (Franz Schreker ff) und Text versunken – wieder lustig zusammenschrecken würde.
Also weitere






Tagesplanung




8.40 Uhr:

ARGO (ff).

10 Uhr:

Kinderzeit. Darin um 11 Uhr „Das goldene Fischlein“ – Märchen und Kinderkonzert im Meistersaal.

16 Uhr:

Der Kleine wird zu seiner Mama gebracht. Wechsel in die Arbeitswohnung.

17 Uhr:

ARGO.
DIE DSCHUNGEL.

21 Uhr:

Lützowbar?
Sonst ARGO/DIE DSCHUNGEL.






20.04 Uhr:
[Mozart, Quintett KV 593. Mildernd. Tröstend.]

Manchmal erhält man eine Nachricht, die dir den Boden unter den Schuhsohlen fortzieht. Aber du hast ein Kind, das arglos plaudert, das sich obendrein freut und zu Recht von der Neuigkeit fasziniert ist und auf dem Flohmarkt oben auf dem Tisch sitzt und ohne Hintergedanken Pommes Frittes futtert. Und du fragst nach, vorsichtig, aber direkt. Und dann weißt du: Auch dem wirst du dich stellen und wirst es aushalten müssen. Und abends der Freund, den du anriefst, weil du dich betrinken möchtest, sagt: “Was hast du denn? Das muß dich doch nicht scheren. Du bist nicht mehr mit ihr zusammen.” So sitzt du dann in der Arbeitswohnung, hörst Mozart und weißt nur: Da ist ARGO und da ist dein Kind. Alles andere, du selbst, der Schmerz, ist nebensächlich. – “Papa, einen Kuß bitte”, sagt der Junge, bevor ein Freund ihn zur Mama hinüberbringt.
Jetzt ARGO also. Der heruntergekommene Achäer, das Lachen der Amazone. Die hat wahrlich andres zu tragen.

Und es ist falsch. Du hast n o c h etwas. Hast ARGO, hast das Kind. Und hast M u s i k.

0.46 Uhr:
[Liszt, Dante-Sonate; vorher Brahms, Cello-Sonaten; überspielt von einem Freund, den man vor zwei Jahren tot in seiner Wohnung fand. Da war er fünfzig.]

Wie im Rausch geschrieben, was bleibt einem auch? Lange ARGO-Szene. 1 ltr. Wein. Kein Anruf. Ich hätte eh nicht gesprochen. Aus reiner Vernunft geh ich nun schlafen. Sonst arbeit’ ich die Nacht durch. Muß morgen h e l l sein, mein Sohn hat einen Schmerzensgang, er braucht den verläßlichen Vater.




Arbeitsfortschritt:
ARGO, bis TS 69.