Montag, den 8. August 2005.

8.25 Uhr:

Klare, kühle Luft draußen, als würde bereits Herbst. Der Sommer ist spürbar vorüber, jetzt bereits, im August; ein Spätsommer mag noch kommen. Aber die eigentliche Zeit der Hitze, die ich so liebe, scheint bereits ausgeschöpft zu sein in diesem Jahr. War nur kurz Zigaretten holen. Als ich zurückkam, war der Junge im Bad. Er sitzt jetzt neben mir, bastelt an einem Lego-Raumschiff, wartet aufs Frühstück.
Die Kita-Ferien, bzw.daß noch nicht Schule ist, macht meine ohnedies schon durchhängende Arbeitsdisziplin ziemlich schlaff. Viel geschafft wurde nicht seit Italien, eigentlich gar nichts. Auch Die Dschungel, merk ich, sind lockerer geführt, weil ein großes Maß an Gedanken in den Briefwechsel mit EvL fließt und ich ihrem Wunsch gemäß daraus nicht einfach zitiere, sondern nachfrage, ob ich zitieren dürfe. Sie hat ein ausgesprochen hohes Verständnis von Privatheit. Das nun ausgerechnet mir, das hat etwas grundierend Komisches, ist auch eine Art Lernprozeß, dem ich da gerade folge.

Also kleines Problem, da der Babysitter erst nachmittags kann: Um elf nehme ich den Jungen mit zur Analyse; wenn alles gut geht, wird er im Wartezimmer spielen; falls er das nicht aushält oder keine Lust mehr hat, wird er immer wieder in die Therapie hineinklopfen. Dabei wäre heute so viel zu besprechen. Aber ich kann nun wirklich schlecht über mein Schwanken sprechen,ob ich an der Einschulung teilnehmen soll oder nicht, wenn er dabei ist. Daß seine Mama der Verabredung für gestern abend einen Korb gab, bei einem Abendessen mit ihm und mir und wenn er dann im Bett läge die anstehenden Dinge wegen Einschulung und Schule zu besprechen, hat ihn ohnedies schon traurig gemacht. Sie müsse arbeiten, erzählte ich ihm, sie könne nicht. Und sinne darüber nach, ob ich am Samstag etwas Ähnliches wegen der Einschulung für mich selbst vorschützen (“schützen”!) werde.

Nachmittags fahr ich nach Hamburg, um A. den Wagen zurückzubringen. Spätestens am Mittwoch morgen werd ich zurück sein. Richtige Arbeitszeit wird das dann auch nicht. Ich werde A. von EvL erzählen und davon, wie die Begegnungen mit *** waren. Und wie mich das alles verstört. Wie sie darauf reagieren wird, keine Ahnung.

Soeben kommt von *** eine SMS: “Wegen gestern abend. Ich habe einfach Angst vor einem Treffen mit Dir alleine.” Wie reagiere ich jetzt wieder d a r a u f?

NACHTRAG:

Adrian, der im Wartezimmer des Analytikers spielt, aber bisweilen klopft und den Kopf durch die Tür steckt, die er dann immer wieder schließen soll: “Diese Tür k a n n ich nicht schließen.”

Fahrt zu A. nach Hamburg.

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