Irrtum der Griechen. Das Wunder von San Michele 9.

Die Götter wirken Ungemach, damit die Menschen etwas zu singen haben. Sagt Homer. Hinterträgt Borges. Zitiert Die Dschungel abermals. Die Wahrheit jedoch ist: Sie sind nicht gemeint, nicht die Menschen, nicht Borges, nicht Homer.

Auf ihrer Brüstung sinnt die Sphinx. Schaut zu, als wäre sie wirklich aus Marmor. Aber sie ist aus Granit. Man schlägt die flache Hand auf ihre linke, lockende, Hinterbacke. Man legt sie darauf. Sie schweigt und schaut. So wirken Götter. Sie kennen den Unterschied nicht.

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4 thoughts on “Irrtum der Griechen. Das Wunder von San Michele 9.

  1. immer schon der verdacht das winckelmannsche befühlen der (in seinem falle griechischen) skulpturen und deren beschriebene sinnlichkeit, der darstellung des göttlichen und des göttlichen in der kunst der griechen, sei eine selbstfeier des so fühlenden und eine erhöhung zu gott oder/und zu ihnen.
    aber ja, es scheint, das singen ist dann gottesdienst und die dichter (oder in w.s fall: interpreten) zeremonienmeister.

    Sie sind nicht gemeint, nicht die Menschen, nicht Borges, nicht Homer.

    aber: sind sie, die götter, gemeint wenn sie besungen werden? auch. aber vornehmlich der jeweils singende selbst. was für ein irrtum doppeltes missverständnis!

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