Sonntag, der 12. Februar 2006.

7.23 Uhr:
Erst jetzt aufgewacht. Mit Kopfschmerz von gestern nacht zuviel Wein. Lange mit >>>> Source und mit >>>> June parallel im Yahoo-Messenger diskutiert, vielerlei, über die VERBEEN-Arbeit und ARGO, meine öffentlichen Auftritte und Haltungen, auch über Persönliches, das nicht hier hineingehört. Irgendwann begriff ich wie spät es schon war und wieviel Wein ich bereits getunken hatte; ziemlich abrupt verabschiedete ich mich, ging schlafen. Nicht einmal die Gesprächsfenster schloß ich. Dann suchte ich ein Paracetamol, hier gibt es aber nur Kinderzäpfchen, und so weit geh ich denn d o ch nicht. Hab mir einen Instant-Cappuccino gemacht, bin etwas fahrig, muß mich einlesen. Dabei bleibt nicht viel Zeit: Heute früh möchte ich mit meinem Jungen in die Nationalgalerie, und abends bin ich bereits um 18 Uhr zur >>>> Arabella-Premiere in der Deutschen Oper. Ich werd wieder fürs Opernnetz schreiben. Zwischendurch ist die Wäsche von gestern einzuordnen („Du meine Güte, haben S i e eine große Familie!“ rief gestern die junge Frau im Waschsalon aus), zu baden mit dem Kleinen usw; außerdem um weitere Sprecher herumzutelefonieren. Also da werd ich kaum zum Arbeiten kommen, jetzt, da die 4.30 Uhr nicht geschafft ist. Schön war, daß gestern >>>> Frank Arnold anrief, um sehr bedauernd abzusagen für SAN MICHELE. Mir war ganz entfallen, daß er bereits einmal in einem meiner Hörstücke gesprochen hatte, und wollte ihm kurz diese >>>> Mischform aus Feature, Hörspiel und meist musikalisch organisierter Fantasie erklären, da sagte er: „Das weiß ich doch! Ich war doch schon mal dabei. Deshalb bedaure ich es ja so, daß ich nicht kann. Wenn w i e d e r was von Ihnen gemacht wird, zögern Sie nicht, mich anzurufen. Wenn es irgend geht, bin ich dabei.“ So etwas stimmt einen leise glücklich. Auch meine afghanische Freundin Arrian hat sich über Messenger gemeldet; sie übernimmt nun die Übersetzungen dieser seltsamen Farsi-Stellen in Verbeens Rundfunkinterview von kurz vor seinem Haftantritt 1954, das Walter Filz vom SWR aus dem Archiv gegraben und mit als CD-Rom geschickt hat. Daß das Farsi ist, hab ich nicht gewußt und schon gar nicht gehört; er schrieb mir das erklärend in einer Mail: Verbeens Mutter war Afghanin. So strahlt nun meine Leidenschaft zu Orientalinnen, die ich offensichtlich mit Verbeen teile (seine Frau ist Perserin gewesen; ich hab den Eindruck, hier wiederholt sich ein Familienmmuster) mit einem Mal (er)klärend in meine Arbeit.