Arbeitsjournal. Freitag, der 28. Juli 2006.

13.40 Uhr:
[Villa Concordia Bamberg.]
An der >>>> zweiten ANAHIT-Elegie gearbeitet.
Eine Vollstreckungsankündigung wegen angeblich nicht geleisteter Zahlungen zur Künstlersozialversicherung ist gekommen. Da muß ich schnell handeln, es ist kein großer Betrag. (Hab insgesamt keine rechte Übersicht über meine diversen diesbezüglichen Überweisungen, hab aber auch nicht die Muße, das jetzt per online-banking zu überprüfen; es würde mich furchtbar aus der Arbeit herausreißen, wie sowieso jetzt auch noch die >>>> Finanzamtsscheiße. Also überweise ich einfach.)
Und dann eben, während des Mittagsschlafs, ein enorm realistisch wirkender >>>> Angsttraum.

16.24 Uhr:
Langen Brief an die Steuerberaterin geschrieben und hinausgemailt. Dann wieder, vorsichtig, die Zweite Elegie, tastend, die Balance haltend, um von der Abstraktion in konkrete Bilder zu gelangen, die mir zugleich aber noch zu naturhaft sind; ich hätte gerne konkrete Technologie darin, konkrete Kybernetik: B i l d e r aber doch. >>>> parallalie, heute morgen im Messenger, bemerkte, er habe gestern beim Lesen gedacht, die Stücke seien auch „eine erziehlehre (…) für deinen sohn“. Woran sicher etwas ist. Nur stört mich das Wort „Erziehung“.
Gleich Aufbruch zu einem geführten „Spaziergang durch die Bamberger Gärten“. Zschorsch will wieder grillen nachher, und morgen früh um 9.09 Uhr geht’s mit dem ICE nach Berlin zu >>>> dieser Veranstaltung.

3 thoughts on “Arbeitsjournal. Freitag, der 28. Juli 2006.

  1. Erziehung Parallalie:
    die Idee einer Erziehung durch das Gedicht ist sehr gut. Das Wort Erziehung ist wohl übertrieben, setzt eine Rede voraus, aus der das zuhörende Kind lernt. Erziehung, Lehre, ja, aber eine Elegie ist eher ein Zuflüstern, ein Murmeln. Das Kind lernt wenig durchs Wort, viel durch die Haltung. die Elegie lese ich so :
    hier mein Kind, hier meine Würde, die ich dir anvertraue. Mein Grund. Meine Welt will ich dir besingen, denn so lernt man tiefer, du kannst mit ihr im Kopfe durch die Welt gehen und denken: so sah Vater die Welt, daraus will ich auch lernen. Nicht nur die sog. Ideen, sondern auch vor allem seine Musik, die ein Bild seiner physischen Nähe bleiben wird. “bleiben”. : wird sehr oft wiederholt, zu recht. Die Elegie ist wie ein Körper, steht wie eine lebende Statue.
    Der Sohn wird eines Tages allein sein, aber die Elegie, wird dieses Alleinsein erträglicher machen; genauso wie für den Leser.

    1. das wort “erziehlehre” war sehr bewußt gewählt, weil es auf JEAN PAULs “Levana oder Erziehlehre” verweist:

      In der Kinderwelt steht die ganze Nachwelt vor uns.

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