Arbeitsjournal. Donnerstag, der 23. November 2006.

5.09 Uhr:
[Villa Concordia Bamberg.]
Abendessen gestern bei C. und ihren Kindern, bis etwa 22 Uhr geplaudert, dann noch in die Künstlerkneipe am Stephansberg auf ein (drei) Bier mit Sindichakis und Zschorsch; gegen eins lag ich im Bett, um fünf bin ich hoch. Viel geschafft war gestern dann nicht mehr; aber immerhin ist jetzt die gesamte Angelegenheit mit dem horen-ANDERSWELT-Sonderheft auf den Weg gegangen, und erste glückhafte Korrespondenz ist darüber geführt. Heut schon muß ich wieder nach Berlin, ich merke, wie zunehmend wichtig meine Anwesenheit, und sei’s nur um die Kinderwohnung entfernt, dort wird.
Es gab noch kurz Chaos, weil mich am Wochenende ein Freundestrio besucht, das unabhängig voneinander mit mir die Termine ausmachte, so daß ich für einen Tag die Übernachtungsmöglichkeit in der Arbeitswohnung doppelt vergab; aber auch das ließ sich schnell umarrangieren. Nun werden also LH und >>>> parallalie mit mir übers Wochenende und am Montag die >>>> Bamberger Elegien lektorieren; das erste Lektorat, bevor ich dann insgesamt an die Überarbeitung gehen will. Und der langjährige ältere Freund und Mentor Dieter B., dem ich beruflich Enormes zu verdanken habe, wird da sein. Kann gut sein, daß er sich zum Lektorat dazusetzen mag. So werde ich erst am Dienstag wieder nach Bamberg zurückfahren können (kann auch gut sein, daß der Profi parallalie sehen will, den er vor einem Jahr hier in Berlin kennengelernt hat).
Und weil ich gestern schon einmal dabei war, suchte ich auch gleich noch Abgabetermine für mögliche Preise und Stipendien heraus, die für ARGO noch infrage kämen Auch wenn >>>> ein Erfolg höchst unwahrscheinlich ist, will ich mich nun d o c h wieder um das Arbeitsstipendium des Berliner Senats bewerben, noch einmal mit ARGO, nun aber mit dem fertigen Roh-Tyoskript; also die kriegen von mir die ganzen 1000 Seiten ins Haus. Über einen Freund laß ich die Kopien fertigen, dann wird mir der Spaß nicht teuer. Und der Döblin-Preis ist für nächstes Jahr wieder ausgeschrieben. Auch dahin werd ich 1000 Seiten schicken. Und lege THETIS und BUENOS AIRES noch obendrauf. Dann wolln wir doch mal sehen.
THETIS, Leser, ruft, heute will ich mindestens 150 Lektüre-Seiten vorankommen.
Die Komische Oper Berlin hat noch einen kleinen Auftrag an mich vergeben: ob ich für die Zeitung des Hauses über die Sterbearie der Antonia (Les Contes d’Hoffmann, Offenbach) etwas schreiben würde? Ein bißchen abwegig für mich, dieses Reinheits- und Entsagungsstück, aber das ist auch gerade wieder reizvoll. Abgabetermin ist der 1. Dezember.

16.36 Uhr:
[Berlin. Küchentisch.]
S e h r weitergekommen mit der Lektüre, obwohl ich im Zug eine Stunde lang weggedöst war. Manches an THETIS überrascht mich, einige Handlungswendungen hatte ich völlig vergessen, sehe ein Konstruktionsproblem oder fürchte, etwas nicht geschlossen oder nicht erklärt zu haben, und dann passiert es d o c h in dem Buch, manchmal in einem Nebensatz, manchmal als geschlossenes Motivtableau.
Eben den Jungen – es gießt draußen – auf den klammnassen Fußballplatz gebracht, jetzt die >>>> ÜA-Notate übertragen, dann den Jungen wieder abholen; Familienabend; am sehr späten Abend sehe ich wohl noch den Profi. „Du sagst doch dann sowieso wieder ab“, sagte er vorhin am Telefon, „du bist doch dann sowieso wieder müde.“ Na, wolln mal sehn.

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