B.L.’s 19.1. – Pigro

19.35
Vorhin hatte ich einen Einfall fürs Tagebuch. Nun ist er wieder weg. Wahrscheinlich habe ich ihn in einem anderen Text verrinnen lassen, der nun den ursprünglichen Einfall überlagert. So sickert in den Boden, was vergossen wurde. Möge es anderweitig einen Nutzen bringen, abgetrennt von mir und aller meiner Einflußnahme verlustig gegangen. Zu tun hatte es mit der Mühsal, in den Nachmittag hineinzufinden, nachdem ich nach tagelanger, arbeitsbedingter Abstinenz (gestern allerdings lag’s an der Putzfrau) doch endlich wieder dem Mittagsschlaf mich hatte hingeben wollen. Es überkommt mich immer ganz unwiderstehlich. Und mag vielleicht auch am späten Mittagessen liegen, weil sie erst gegen halb drei nach Hause kommt. Ich weiß nicht, woher sie die Energie nimmt: Sie fragte mich, ob ich nach dem Essen Lust auf einen Spaziergang mit dem Hund hätte. Ich habe ablehnen müssen: Es hätte mir keine Freude gemacht, halbmüde durch die Gegend zu laufen. — Überhaupt hatte ich mir heute einen „freien“ Tag genommen, zwar steht wieder eine neue Brotübersetzung an, aber der Ablieferungstermin und die Seitenzahl ließen mir diesen Spielraum. Kurz, ich hatte heute Lust zu nichts. (Ach ja, ich rief noch kurz meine Schwester im Niedersächsischen an: Nichts besonderes, außer daß der Neffe mit der Feuerwehr irgendwann doch rausmußte, um ein paar entwurzelte Bäume von der Straße zu räumen, die Richtung Süden ins nächste Dorf führt).

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