B.L.’s 17.3. – Verklausuliert

17.12
Heute morgen war es neblig. Gestern hieß es aus aller Leute Mund, es solle am 19. einen Temperatursturz geben. Wahrscheinlich gab es im Fernsehen irgend etwas in der Richtung. (Was im Fernsehen geschieht, erhebt ein solches kollektives Bewußtsein immer zur Wahrheit (und früher (was mich betrifft) gar zur Kontrolle: „Hast du gestern abend gesehen…?“ (Aber ich habe immer vergeblich versucht, mich anzupassen. (Selbst in der Ehe.)))) Alle Leute, das waren die Putzfrau und Domenico. Von Domenico wußte ich nichts, von der Putzfrau erfuhr ich anderthalb Stunden vor ihrem Kommen per SMS. Gar nicht schwammig à la „kollektives Bewußtsein“ war das Zurückholen des nunmehr testikellosen Katers. „Lassen sie ihn in seinem Käfig bis morgen. Und nichts zu essen geben bis morgen.“ Zwei Sätze, zwei Urteile zu Lasten seiner und meiner Gemütsverfassung. Und so stellte ich ihn dann ab in seinem tragbaren Käfig im Badezimmer, das bald intensiv nach Operationssaal roch und widerhallte von seinem Lamento und den Krallen, die versuchten, das Gefängnis niederzureißen. Ich sperrte mich hier oben in mein Zimmer, so hörte ich ihn nicht. Wollte ihn auch schon rauslassen, aber da kam die SMS: Putzfrau kommt. Im Keller, in den sie ihn dann brachte, nachdem sie wieder zu Hause war, war es ihm dann doch irgendwann gelungen, seinen Käfig zu öffnen. Wie, ist mir ein Rätsel. Wahrscheinlich hat seine Pfote zufällig irgendwann den richtigen Griff gehabt. Einmal aus seinem Käfig heraus, stellten wir fest, daß ihm am einen Ohr die Spitze abhanden gekommen ist. So ein kleines Dreieck. Ich nenne es jetzt schon: „Eunuchen-Dreieck“. Ansonsten diszipliniertes Arbeiten: Bis zum 28. März sind zwei Büchelchen über den Petersdom (mal wieder) zu erledigen, mit jeweils 35.000 Zeichen Länge. Mir selbst liegt auch daran, das fristgemäß zu erledigen, denn dann kann ich das vor Ende des Monats in Rechnung stellen. Ich muß nämlich auf die Zahlungsfristen achten. Tja, finanziell und virtuell lebe ich schon ganz für mich. Habe auch grad’ eine Klausel für unsere Trennung im Kopf, die auszuführen aber nicht hierhergehört. Die mir aber finanziell etwas Freiraum ließe.

3 thoughts on “B.L.’s 17.3. – Verklausuliert

  1. Requiem Heimtückisch –
    ihr wurdet
    geraubt im Schlaf!
    In euch war Kraft
    die keiner Kätzin mehr
    zerbeißt
    ihr weiches Fell.
    Aber es bleiben
    Fettsucht dem Katz,
    anderthalb Ohren
    immerhin
    auch die Putzfrau
    (sie sollte gehen!)

    1. und’s ruht sich alles
      aus auf dem
      was zeit so stiftet
      an vergessen
      und schwamm drüber

      ich fürcht’
      er weiß das alles nicht
      und bedaure, was
      er nicht erfahren wird

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