B.L.’s 29.3. – Na ja

17.26
Wenn ich jetzt ins Bett ginge, könnte ich sorglos um 2 Uhr nachts aufstehen, und ich würde mir dann keine Sorgen machen wegen der Abgabetermine. Was hindert mich daran? Die Konvention der Zeit! Ich müßte mich jetzt schon an die diesseitige Datumsgrenze begeben, um Zeit zu gewinnen. Geht aber nicht. So fresse ich mich halt noch ein Weilchen durch den Brei der Worte. Selbst diese hier kommen mir nicht anders vor. Und ist kein Brei wie im Schlaraffenland. Also heute ist es wieder lustlos. Es schaukelt. Und im Grunde verschaukelt es mich. Mein Spiegelbild verfährt nicht anders mit mir. Geh’ ich aufrecht den Korridor entlang, sagt es: „Na ja?!“. Geh’ ich kopfhängend den Korridor entlang, sagt es: „Na ja!?“.

Was man so bekommt:

Sehr geehrter Herr Lampe,

hiermit möchten wir Sie auf eine neue Studie aufmerksam machen, die als Band 1 der von Prof. Dr. Gerhard Höver herausgegebenen Reihe „Ethik – Erkenntnis- Kultur“ im Hospiz Verlag erscheint. Im vorliegenden ersten Band untersucht Anne Th. R. Klärner das Todesverständnis in der Literatur, um dieses zu philosophisch-theologischen Positionen in Bezug zu setzen. Dabei analysiert sie anhand ausgewählter Texte das literarische Werk von Rilke, Matthias Claudius und Simone de Beauvoir im Hinblick auf das sich darin zeigende Todesverständnis, welches sie mit dem persönlichen Lebensschicksal der genannten AutorInnen verknüpft. Rilke erweist sich dabei als „Schüler des Todes“, der aufgrund seiner Leukämieerkrankung bereits früh mit der Problematik des Sterbens konfrontiert worden ist und dessen Dichtungen als Plädoyer für eine Rückbesinnung auf die „Kunst des Sterbens“ gelesen werden können.

In den Bezügen zwischen Dichtung einerseits und philosophisch-theologischen Überlegungen andererseits liegt die Stärke der vorliegenden Studie: Anne Th. R. Klärner stellt an das Todesverständnis in der Literatur immer die Frage nach dem Sinn für das gesamte menschliche Leben, der durch die philosophischen bzw. theologischen Arbeiten Max Schelers, Karl Rahners und Sartres weiter erhellt und zum Schluss der vorliegenden Studie auf die konkret praktische Tätigkeit der Sterbebegleitung bezogen wird

Wir denken, dass Anne Th. R. Klärner mit dieser Perspektive zur Wiederentdeckung der „ars moriendi“ als Bestandteil einer „Lebenskunst“ einen überaus lesenwerten Beitrag geliefert hat, der sowohl literarisch und philosophisch bzw. theologisch Interessierten, als auch Menschen, die innerhalb ihrer beruflichen oder ehrenamtlichen Tätigkeit mit den Themen Trauer und Tod konfrontiert werden, ans Herz gelegt sei.

Der Titel erscheint mit folgenden Angaben zur Bestellung im Buchhandel oder kann direkt beim Hospiz-Verlag bestellt werden:

*Anne Th. R. Klärner:*
*Die Lebenskunst der ars moriendi. Literatur als Weg in der Lebens- und Sterbebegleitung*
*ISBN 10: 3 – 981 1240 – 3 – 3*
*Preis: 18,90 Euro; 160 Seiten; kartoniert – der hospiz verlag

Ich wundere mich über den Titel. Vielleicht hätte er auch heißen können: „Die Todeskunst der ars vivendi.“ Gehupft wie gesprungen. Und ziemlich teuer so eine Seite: 11,8 Eurocents! Und nicht mal gebunden! Literatur leben und sterben… Am Wege der Literatur auflauern und sie sterben lassen! Und Rilke lernt vom Tod, den er noch nicht gestorben ist. Lauter kleine Jesulein, scheint’s. Ostern winkt, und auch Faust entkam dem nicht, als er vom Gifte fast schon genascht hätte. Da Anne Klärner keinen Prof. Dr. aufzuweisen hat, schmückt man sie mit Th. R.! Hübsch ansonsten die Asterisken: ich setze als Schluß auch gleich ein paar davon hierher: ********* Mit Gruß von Bruno P. H. Sc. Lampe, T.

2 thoughts on “B.L.’s 29.3. – Na ja

  1. Beseeltes So-Sein… Wenn nicht heute, dann morguen…

    “Die Augen haben hinter ihren Lidern
    sich umgewandt und schauen jetzt hinein”.
    ‘Naja ‘ist Bejahung…, immerhin!

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