Arbeitsjournal. Dienstag, der 31. Juli 2007.

10.58 Uhr:
[Am Terrarrium.]
Seit halb sechs am Ende der Zehnten und steckengeblieben wenige Zeilen vor Schluß, wegen der Fußpflege, wegen des Zahnarztes und weil ich dringend vorher noch was besorgen mußte. Bin jetzt daheim und erledige Netzpost, hab auch eben erst, was ich gestern nacht >>>> ins Arbeitsjournal nachtrug (0.25 Uhr), einstellen können, da mich Maclike momentan gar nicht mehr reinläßt. Über den Ärger selbst mag ich jetzt kein weiteres Wort verlieren, sondern konzentriere mich auf die Arbeit.
Nach dem Zahnarzt steht Arbeitswohnungsputz, extrem dringender, an; danach hoffe ich, die letzten zehn Verse der Zehnten Elegie tatsächlich noch hinzubekommen – und mit etwas Glück kann ich sie dann gleich ausdrucken, so daß es ab morgen an die Elfte geht.

Hab mir, was guttut, einen Anzug und weißes Hemd angezogen, das gibt für den Zahnarzt F o r m.

13.45 Uhr:
[Arbeitswohnung.]
Der Nerv ist gezogen, wir hatten tatsächlich Spaß, mein Zahnarzt, seine beiden Helferinnen und ich – kein Witz, keine Abwehr… wir haben dauernd gelacht. Wobei das natürlich der Spritze zu verdanken ist, die ich bekam. („Willst du eine Spritze?“ „Hm, das scheint mir fürs Nervziehen geraten zu sein.“ „Stimmt, nicht nur für dich. Auch für m e i n e Nerven.“ – Den Witz, den das Possessivpronomen mittransportiert hat, begriff ich allerdings erst auf dem Heimweg.) Und es ist dem Umstand zu verdanken, daß ich bei der Prozedur zuschauen konnte: Mein Zahnarzt hat Instrumente, an deren Spitze ein Kamera’chen befestigt ist, dessen Bilder auf einen an der Decke über dem Patienten angebrachten Screen übertragen werden können – natürlich, wenn der Patient das so wünscht. Ich wünsche sowas immer. Wenn ich weiß, was passiert, ist es ja halb, als täte ich’s selbst, zumal wenn noch erklärt wird. So lernte ich einiges. Etwa, daß „einen Nerv ziehen“ ganz falsch ist; richtig ist, daß die oft schon verwesten (und es sind die dabei entstehenden Gase, die, weil sie nicht abströmen können und deshalb ins Knochengewebe pressen, den Zahnschmerz verursachen)… also richtig ist, daß die, sagen wir, Nervreste mit Feilchen, die wie sehr dünne Nadeln aussehen, herausgefeilt werden. Was mich wiederum für meinen Zahnarzt einnahm: „Es gibt dafür auch elektrische Geräte, aber ich arbeite lieber mit der Hand; dann spüre ich, wo ich bin…“ Was er dann so tat, klang, und ich sagte ihm das auch, als benutzte er die blechernen Blattfeilen, die man beim Fahrradflicken braucht. Tatsächlich sind es aber hauchdünne, gedornte Nadeln.

Als ich dann wieder in die Arbeitswohnung komme, finde ich aus Frankreich eine Sendung und darin >>>>> d a s.

Ein DankesBillet des Verlegers, >>>> Yves Perrines, lag noch bei, den ich ja weder je gesehen noch je gesprochen habe. Das Billet schließt mit der Bitte, ich möchte für das Archiv die Gedichte handschriftlich auf Papier bringen und ihm bitte senden. Was ich nächste Woche im Schwarzwald tun will.

Jetzt brauch ich den Mittagsschlaf, danach wird gewirbelt, geputzt & gewischt.

16.58 Uhr:
Total verschlafen, fast zweieinhalb Stunden am Stück und irre tief. Jetzt muß ich mich aber sputen beim Putzen… und höre dabei, die mir schon vor Wochen >>>> Titania geschickt hat, die großartige Sizilianerin >>>> Etta Scollo. Bislang kam ich nicht dazu; das jetzt ist die Gelegenheit.

Nachtrag, frühmorgens am 1. 7.:


Neue Ordnung. Bei gutem Pathos mit Konstantin Wecker.

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