Arbeitsjournal. Donnerstag, der 13. September 2007.

5.07 Uhr:
[Arbeitswohnung.]
Zwar erst um halb eins nachts ins Bett gekommen, weil mit Katanga lange zu sprechen und dabei einiger Wein zu trinken war; obwohl ich nun seit über anderthalb Jahren nicht mehr in der Kinderwohnung lebe und gemeldet bin, geht immer noch, und meist miese, Post dorthin. Doch es war gut, mit Katanga einmal wieder am alten Küchentisch zu sitzen, an dem so viel >>>> ARGO entstanden ist. Zwar also kaum vier Stunden Schlaf gehabt, so doch vorhin prima um halb fünf hochgekommen und gleich hergeradelt. Ich bin reichlich froh, daß ich gestern die ZF der Zwölften Elegie abschließen konnte, denn heute wird mir einiges zwischen die Arbeit geraten. Dringend ist mit dem Vollstreckungsbeamten des Finanzamtes zu telefonieren, der gestern bei Katanga aufgekreuzt ist und durchblicken ließ, wäre niemand dagewesen, hätte man die Tür gewaltsam geöffnet und mitgenommen, was immer nur sich an Pfändbarem und sei es auch scheinbar Wertvollem in der Wohnung gefunden hätte – unabhängig davon, daß am Klingelschild mehrere Namen stehen und ja tatsächlich auch ganz andere Personen als ich dort wohnen. Und ich werde den Finanz-Vollstrecker auf >>>> meinen längst geleisteten OE hinweisen und ihm, falls er – wahrscheinlich wird er’s – das möchte, eine Kopie davon schicken, sowie ihn schon einmal über den anstehenden Privatkonkurs informieren.
Meinen Anruf hab ich für zwischen acht und neun Uhr geplant, da hält sich dieser Berufsstand meist in den Amtsstuben auf, bevor’s dann auf die Jagd nach finanziell waidwundem Tier geht. Allerdings werde ich wohl klüglich davon absehen, der Kopie meines OEs jenes, finde ich, >>>> sehr schöne Gedicht beizulegen, das ich im Februar auf den Bamberger Gerichtsvollzieher geschrieben habe.
Gut, dann ist ebenfalls ein nochmal ärgerliches Durcheinander mit Strato zu besprechen, ebenfalls wegen der ehemaligen Kinderwohnung/Väter-WG; der Anschluß das läuft ja noch auf mich und sollte so eigentlich weiterlaufen, aber ebenfalls zu freenet hinübergeswitcht werden. Was ebenfalls nicht funktioniert, so wie hier nicht, in der Arbeitswohnung, wo aber einfach, gegen die Terminvereinbarung, der Techniker fürs Freischalten zum zweiten Mal nicht erschienen ist. Freenet, wohin ich abermals eine Beschwerdemail schickte, reagiert nicht. Das muß und wird für mich nun der Anlaß sein, von dem Vertrag zurückzutreten. Tatsächlich reicht mir mein moobicent ja völlig und kommt mir insgesamt mehr entgegen, als es ein an einen bestimmten Ort fixierter Anschluß leisten könnte.
Also, Sie lesen, administrativer Ärger um administrativen Ärger…
Und am Nachmittag fahr ich in die Staatsoper, um an dem kleinen Kongreß von Barenboims Musikkindergarten teilzunehmen und mir ein paar Vorträge/Vorführungen über die Notwendigkeit frühkindlicher Musikerziehung anzuhören. Abends wiederum ist Elternsprechtag der Klasse meines Jungen, da will und muß ich ebenfalls hin. So wird heute einiges an literarischer Arbeit nicht getan werden können. Ich will aber jetzt die Zeit bis acht/halb neun dazu nutzen, mir die Zwölfte Elegie am Stück vorzulesen, die Druckfassung ohne die rhythmischen Auszeichnungen, um zu fühlen, ob es und wo es möglicherweise nicht läuft. Danach beuge ich mich über den Anfang der Dreizehnten. Dann geht der administrative Kampf los. Ich werd ihn nutzen, um den Schreibtisch mal wieder bürgerlich herzurichten und Papiere/Rechnungen/Mahnungen zuzuordnen, damit gefunden werden kann, wenigstens schriftlich, was mir solchen existentiellen Arg bereitet.
Guten Morgen. Imgrunde bin ich guter Dinge gefaßt.

7.46 Uhr:
>>>> Hierauf mußte ich >>>> antworten.

Die Zwölfte läuft wunderschön, finde ich, sehr traurig, sehr wunderschön; vielleicht ein wenig zu persönlich. Ich weiß nicht. An die Dreizehnte bin ich noch gar nicht gekommen, warf parallalie nur eben noch das Gedicht hinüber. In zwölf Minuten geht die Telefonarie los. Etwas Angst habe ich s c h o n.

Ach ja, ich bin über meine referrers auf >>>> eine sehr schöne, kluge Leser- und Rezensions-Site gelangt.

11.28 Uhr:

[Ordnung, äußere zumindest.]


Jetzt kommt der Arbeitstisch im Hintergrund dran.

23.37 Uhr:
[Am Terrarium.]
Jetzt bin ich Elternsprecher. Auch was Neues. Aber anderes, Wichtiges, war auszuhandeln, anderswo, wo Hilfe Not tut. Da andere als ich involviert sind, sprech ich nicht drüber. Es beschäftigt mich aber sehr und macht mir, für jemanden anderes, Sorgen. Meine Finanzprobleme sind Kleinscheißereien dagegen.
Gute Nacht.
(Auf dem Kongreß, übrigens, hab ich nur Wolf Singer gehört… und das „nur“ dürfen Sie getrost wieder streichen. Es war bloß keine Zeit, übern guten Handschlag hinaus ein Gespräch anzuknüpfen, da ich wegen des Elternabends geradezu unmittelbar nach dem Vortrag wieder wegmußte).

2 thoughts on “Arbeitsjournal. Donnerstag, der 13. September 2007.

  1. Bonaventura bedankt sich aufs Beste … … für das nette Lob und die Verlinkung. Die Dschungel. Anderswelt steht auch schon lange in meiner Blogroll – so trifft man sich.

    Beste Grüße, MF

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