Verdinglichung heißt Versä(!!)chlichung.

Nicht so sehr, daß etwas eine Sache, sondern daß sie sächlich werde, ist der geheime Vollzug in der damit zugleich einhergehenden Distanzierung: dieses a-Geschlechtliche daran, de-Sexualisierende jeder Bewegung in den Geist. Indem sich auch die Geschlechterdifferenzen verflüssigen oder verflüssigen sollen, werden die „Sachen“ genau so beweglich, wie es die sie (ver)speisende Wirtschaft bedarf braucht.

(CDXLXII).

3 thoughts on “Verdinglichung heißt Versä(!!)chlichung.

  1. Genau diese Neutralisierung/Nivellierung der Geschlechter drückt ‘das Ding’ anders als ‘die Sache’ auch grammatisch aus. Insofern umfasst der Begriff der ‘Verdinglichung’ auch das, was Sie die ‘Verflüssigung von Geschlechterdifferenzen’ nennen. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass es nur in wenigen Sprachen diese ‘generative’ Geschlechterdifferenzierung überhaupt gibt. Viele Sprachen verzichten etwa überhaupt auf das ‘Neutrum’; im sogenannten ‘Utrum’ fallen die Gegensätze männlich – weiblich gar zusammen. Dessen Gegensatz bleibt aber dann doch das ‘Ne-utrum’, welches übersetzt dann widersinnig hieße : ‘nicht keines von beiden’… Wie dem auch sei:
    Der Zurichtung zur ‘Ware’ muss entschieden ‘entgegengelebt’* werden!

    *(In diesem Doppelsinn erhalten dann auch BDSM-Praktiken zweifellos ihr spezifisches Gewicht …)

  2. dennoch bleiben die sachen so beweglich, wie die wirtschaft das geschlechtliche braucht. aber auch nur SO beweglich. so daß, bewegt dadurch, das geschlechtliche sich nicht mehr bewegt, sondern sich von sich selbst distanziert. weil es sich nicht mehr selbst bewegt. sondern sich bewegen läßt. auf diese weise läßt sich auch alles andere aufdecken, was mit dem sexuellen einhergeht. die grammatischen geschlechter bereiten im vergleich zum deutschen allerdings eine schwierigkeit. gestern sah ich einen panther aus kunststoff, die freundin dachte an rilke, und fragte, ob „pantera“ im deutschen auch weiblich sei. was ich natürlich verneinen mußte. andererseits ist hervorzuheben, daß auch autos auf italienisch durchweg weiblich sind: la porsche! bei schiffen ist es umgekehrt: il titanic vs. die titanic. das neutrum führte ich indes auf eine verniedlichung zurück, da alle -chen und -lein ein das verlangen, selbst das fräulein und das mädchen. aber die verniedlichung und somit akzeptanz-erhöhung liegt in den augen der japanischen trickfilme mit dem titel „heidi“. und in der farblich nur noch signale sein wollenden gestaltung der logos: überall ist vorfahrt zu beachten. die wirtschaft spricht. und der verkehr wird geregelt.

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