Rauschen on the stage. 12.04.2008. Paul Reichenbach beim “Bilderstreit”.

Eine Wirklichkeit ist nicht vonnöten,
ja es gibt’s sie gar nicht, wenn ein Mann
aus dem Urmotiv der Flairs und Flöten
seine Existenz beweisen kann.

G.Benn >>>ein Gruss an ifone

>>>>G. Altenbourg, ein tiefromantischer Maler, der sich zu seiner synthetischen Verwandtschaft mit Caspar David Friedrich in einem Werk bekennt, das einen verwischt – verwehten Kopf in imaginärer Landschaft, mit dem Titel „Caspar David gewidmet…“ zeigt. Die Syntax seiner Bilder, vor allem seiner Zeichnungen, hat für mich eine fragmentarische Leichtigkeit, die man kunstgeschichtlich eher bei Ph.O. Runge als bei Caspar David Friedrich verorten kann. Manchmal denke ich, dass aller Sinn von Malerei, vielleicht von Kunst jeder Art, im Wiedererkennen und Widerspiegeln von Bekannten, das in ungewohnt Fremdem sichtbar wird und in gewöhnlich Bekanntem exotisch Fremdes offenbart. Es kommt auf den Blick, auf die Lesart an, die einem Bild oder einem Text sein jeweiliges Prädikat zuweisen. Und, beinahe hätte ich es vergessen, es kommt auch auf die Tagesform der Rezipienten an! Ein Beispiel: Gestern Abend konnte man wieder einmal die Abhängigkeit in Sachen Kunst von Tagesform und Urteil live in 3sat erleben. >>>> „Bilderstreit“ – dem Lit. Quartett nachgeahmt – eine der langweiligsten Kunstsendungen, die ich kenne. Bilder des Malers Tim Eitel wurden von einem >>>>Herrn vorgestellt und niedergemacht, der seine ästh. Sozialisation via Pollock erinnerte und realistische Motive bereits für dogmatisch didaktisch-marxistische Zeigefinger hält. Die Tages- bzw. Abendform des Kritikers war nicht die beste. Ich finde >>>>Tim Eitel gut. Dass der Kunstmarkt ihn zur Zt. favorisiert, macht sein Werk nicht schlechter.

Noch während der Sendung versagte das Kabel, und weißes Rauschen legte sich auf Bildschirm und Ton. Ein Rauschen, das nicht nur nach Meinung von Semiotikern und Physikern am Rande und im Ursprung aller Kommunikation liegt.

>>>>Bildquelle: Tim Eitel: A Stage

2 thoughts on “Rauschen on the stage. 12.04.2008. Paul Reichenbach beim “Bilderstreit”.

  1. @Schönes Bild. Ja kann ich nachvollziehen. Nö, ob einer erfolgreich ist oder nicht, beides kann auf Missverständnissen beruhen. Deshalb ist mir das auch nicht wichtig bei der Interpretation von Kunst.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .