nächste woche habe ich frei, darauf die woche geht dann die kollegin für zwei wochen. mir stehen dieses jahr noch meine ganzen 6 urlaubswochen und 4 waschtage zur verfügung, ich weiß noch garnicht, wie ich die nehmen soll. grundsätzlich in abstimmung mit der kollegin, aber auch mit dem chef. heute bekam ich ein sehr gutes, und sehr schönes feedback in bezug auf meine arbeit, die kollegin schaffte es allerdings, mir meine nerven abzugraben. sie hat so eine kontinuität in einer verhaltensweise, die ich inzwischen registriere, normaler weise gut abschütteln kann, die aber über den heutigen tag kumulierte. erst einmal durfte ich (sie rief tatsächlich bei der arbeitssicherheit an) tatsächlich für meinen chef keine dunkle tastatur bestellen (hell- dunkel adaption, und die tatsache der negativ- und positivdarstellung von buchstaben… was wohl die ganzen leute machen, die mit laptop arbeiten (ein laptop gilt aber nicht als bildschirmarbeitsplatz)), und berichtete dem dort zuständigen herrn mein vorhaben, wohl wissend, dass ihr chef eine dunkle tastatur auf seinem schreibtisch hat…“die hatte er ja schon vor der richtlinie“… „so?… und wieso haben dann in den unteren etagen alle leute eine dunkle tastatur?“, dann war sie nicht mit meiner „keks-bestellung“ einverstanden, auch wollte sie meine bestellung von büromaterial boykottieren, dann hatte sie etwas gegen die farbe der mappen, die ich für meinen chef bestellte, regte sich über einen ordner auf, den ich mir auf dem shared-laufwerk habe einrichten lassen, danach erfuhr ich, dass sie versuchte, mir bestimmte berechtigungen im sap zu verweigern (meine reaktion dazu kriegt sie morgen früh), und ich musste feststellen, dass sie sich einfach in den entsprechenden outlook-ordnern meines chefs als besitzerin dieser ordner hat eintragen lassen, ohne mir etwas zu sagen (das wird ärger mit meinem chef geben), zu guter letzt lief sie wie ein aufgescheuchtes hühnchen völlig abgedreht über den flur, weil sie vergessen hatte, rechtzeitig für die bewirtung eines meetings zu sorgen. es war das erste mal, dass sie sich über einen ganzen tag kontinuierlich so verhielt. wenn ich solch ein verhalten registriere, sehe ich mir das erst einmal nur an… und beobachte, frage mich abends nicht nur nach dem maß der summierung, sondern auch, warum ein mensch sich so verhält. ich bin bestimmt nicht der mensch, der sich die butter vom brot nehmen lässt, aber ich habe bei ihr das gefühl, dass sie garnicht bemerkt, wie sie sich verhält. sie mischt sich einfach überall ein, heute war das dann ihre tagesnebenbeschäftigung. ich frage mich, wie sehr sie wohl angst um ihre position in der firma hat, denn das war eindeutiges positionsgezicke, welches ein manko zur grundlage hat, aber an sich völlig unnötig war. eben hab ich schnell noch ein paar leckere sachen zum frühstück gekauft, unsere chefs sind die nächsten zwei tage nicht da, ich werde morgen früh mit ihr reden, notfalls sehr deutlich meine position beziehen. auch ich war heute fast bis 21.00 uhr im büro, weil ein zweitägiges meeting vorzubereiten war, dass sehr viel vorarbeit erfordert, damit der chef mit sechs komplett gefüllten mappen morgen früh um 06.00 uhr den weg antreten kann. die kollegin hatte für ihren chef die gleichen vorbereitungen zu treffen, da ich erst vier wochen da bin, und einiges einfach noch nicht weiß, fragte ich sie, ob sie wisse, was mein chef benötigt: „da weiß ich jetzt nicht, was er braucht, ich bin ja nicht seine sekretärin“ bekam ich schnippisch zur antwort, obwohl sie fast ein jahr für ihn arbeitete. ich bekam es auch anders geregelt, ich nahm mir einfach die noch vom letzten mal gefüllten mappen, sah mir das alles an und besorgte mir auf umwegen in den abteilungen die ganzen auswertungen, statistiken, präsentationen… projekt- und entscheidungsvorlagen, lastenhefte… am abend konnte ich dann rücksprache mit meinem chef halten, es fehlten tatsächlich nur drei vorgänge… alles andere hatte ich gefunden. die unterlagen vom letzten meeting sortierte ich gleich aus, bis auf die sachen, die mir nicht klar waren, aber das konnte ich dann auch noch in der rücksprache klären. die nächsten zwei tage sind für mich wegen meines bevorstehenden urlaubes auch mit vorbereitungen gefüllt. ich will für meinen chef alles so hinterlassen, dass er die sachen, die er braucht, auch ohne die kollegin findet. meine struktur, die sich im aufbau befindet, ist eben immer noch nicht komplett, kann sie ja auch nicht sein, weil ich immer noch nicht alle vorgänge kenne. die wichtigsten arbeitsabläufe stehen, diese tatsache lässt mich ruhiger in den urlaub gehen. über das verhalten meiner kollegin ärgere ich mich grundsätzlich nicht, denn sie hat ein problem, nicht ich. wenn sie mich aber dann bei der arbeitssicherheit anscheisst… und es tatsächlich schafft, auch zu verhindern, dass ich in meinem büro eine kaffeemaschine hinstellen darf, weil die eben dort nicht auf einer feuerfesten unterlage steht, aber in der küche, obwohl sie dort auch nicht auf einer feuerfesten unterlage steht, dann werde ich langsam aber sicher grummelig, die vorschrift sollen sie mir morgen erst einmal erklären. es ist so unnötig… das kostet so viel energie, ich will aber meine energie für die arbeit aufwenden und nicht für solch einen scheiß, da mir aber klar ist, wieso die kollegin sich so verhält – ihr anscheinend nicht – muss ich für mich einen gehbaren weg finden, den sie letztendlich auch gehen mag, denn ich muss ja mit ihr noch einige jahre zusammen arbeiten. der chef allerdings bekam heute einiges mit, sprach mich am abend auch an, ich sagte ihm aber, dass ich das erst einmal allein regeln wolle. „sie haben eine ruhe in sich, das habe ich selten so erlebt.“… diese absolute ruhe habe ich meistens in mir, aber ab und an ist’s auch mein pokerface. ich werde ja sehen, wie sie sich morgen im gespräch verhält… ich habe es schon oft geschafft, die menschen zum nachdenken zu bewegen… weil ich sie auf sich selbst aufmerksam mache. nicht immer reagieren menschen dann friedlich, manchmal gehen sie auch auf mich los, es scheint auch meine ausstrahlung zu wirken: „was ist das… du siehst die menschen so anders an“, aber selbst dann, wenn sie auf mich losgehen, erreiche ich immerhin damit, dass sie sich mit der sie selbst betreffenden thematik auseinandersetzen. bei solch einem verhalten führe ich keinen krieg, aber ich kläre meine position, das kann ich geduldig… mit stoischer ruhe notfalls immer wieder tun. letztendlich arbeite ich so, wie ich es für richtig halte, da kann sie zicken wie sie will, es ist ihre entscheidung, so ihren job leben zu wollen…. vielleicht braucht sie auch einfach nur einen mann, sie ist, glaube ich, sehr einsam. im gespräch heute abend mit meinem chef, sagte mir dieser, dass sie es ihm zu verdanken hat, dass sie ihren job überhaupt behalten konnte, es wollte einfach niemand mit ihr arbeiten. das machte mich sehr nachdenklich… und ich stelle mir nicht nur die frage, wieso ich immer die schwierigen menschen abkriege, sondern auch: “was habe ich noch zu lernen?.” vielleicht gerade d a s in meinem eigenen leben, vielleicht habe ich eine aufgabe im leben des menschen, den ich gerade treffe?… ich habe es ja oft genug erlebt, dass ich gerade zu menschen, mit denen ich anfangs überhaupt nicht zurecht kam, hinterher die bestmenschlichen beziehungen hatte, und…. es waren wirkliche gespräche möglich.