von 07:30 uhr bis 21:00 uhr… sind wieder mehr als 10 stunden arbeit. wahrscheinlich gibt das wieder einen blauen brief aus der personalabteilung, das ist mir nicht nur egal, sondern scheißegal. den tag beende ich jetzt und verschwinde dann in der versenkung… muss morgen um 07.00 uhr wieder im büro sein. ich hoffe, dass ich es morgen abend zum sport schaffe. achja… das auto vom chef ist einfach nur geil. 320 ps, ein wolf im schafspelz, geht ab wie schmidts katze. und im büro stellte ich heute mal wieder fest, wie nett männer doch sein können, wenn die fingernägel etwas länger und, wenn auch dezent, lackiert sind. ich weiß, dass ich schöne hände habe. meistens spüre ich den blick, ohne das ich gleich sehe, wer da hinsieht, so wie wenn man einen blick im nacken spürt, sich umdreht und voll in den augen des anderen landet. heute mittag saß mir in der kantine schräg gegenüber ein mann, der anfangs etwas versteckt immer auf meine hände sah. ich tat so, als bemerkte ich es nicht… irgendwann wusste er aber, dass ich es bemerke, unsere blicke trafen sich nur kurz, was ihm und mir völlig genügte. ich habe ihn schauen lassen, er lehnte sich zurück, sprach zwar mit seinem kollegen, der ihm gegenüber saß, sein blick aber ruhte immer wieder auf meinen händen, und ich unterhielt mich mit meiner kollegin über das wetter vom letzten wochenende. solche situationen mag ich, so tun, als ob garnichts ist. wenn mich sein gesicht an sich noch angesprochen hätte… hat es aber nicht, auch seine hände nicht, aber er hatte ein sehr sympatisches lächeln. ob ich anders reagiere als andere frauen, weiß ich nicht. wenn mir ein männliches gesicht nichts sagt, kann ich ganz nett und unverbindlich lächeln… wiewohl hier der mann nicht ahnt, dass es ein unverbindliches lächeln ist. wenn ich nicht lächele, und geflissentlich ignoriere, obwohl ich genau spüre, dann brodelt es unter der oberfläche, und zwar unter meiner, was ich ums verrecken nicht zeige. es ist dieses ruhige selbstverständnis mit dem recht der eigenen eindeutig differenzierenden körperlichkeit im gesicht eines mannes, die weiß, dass ich nicht ignoriere….
ich schenke mir jetzt mein abendliches glas ein, rauch die letzte zigarette… und mach das licht aus. ja, der ascher bleibt auf dem nachttisch stehen und das leere glas auch, gleich neben dem handy, welches mich morgen um 05:00 energisch aus dem schlaf holen wird.