Kinder- und Haushaltsjournal. Montag, der 19. Mai 2008.

4.59 Uhr:
[Am Terrarium.]
Ab morgen wird wieder „normal“ gearbeitet.

(Keine Musik, um die Babies, die noch schlafen und auch noch etwas weiterschlafen sollten, nicht zu wecken. Kaffee. Morgenzigarette auf der Schönhauser. Es ist kalt geworden plötzlich, gestern, nahezu spontan, ging das los, fiel das ein. Abends hustete das Zwillingsmädchen im Schlaf, wachte davon auf; meine Sorge, die beiden Kleinen seien nicht dick genug angezogen gewesen tags bei dem Ausflug zur Kinderinsel auf der Spree. Aber die Nacht dann war ruhig, vergleichsweise).

Es ist ja nicht so, dachte ich unten eben, daß die Tage allmählich heller werden und dann eine Zeit lang lange hell bleiben, sondern sie werden heller, erreichen den Punkt der längsten Helligkeit und werden langsam wieder dunkler. Was man für einen konstanten Zustand hält, nimmt doch immer schon ab. Wie man im Leben langsam älter, aktiver, wacher, auch im Gehirn beweglicher wird, dann den Tag, die Stunde, die Minute der schärfsten und klarsten Aktivität erreicht, um ganz allmählich wieder zu verdämmern. So gesehen, ist die in den Tod übergehende Senilität, ist Vergreisung nur der natürliche Ausdruck eines Decrescendos.

Ich will mal gucken, ob ich heut früh wenigstens noch etwas im >>>> Virtuellen Seminar lektorieren kann. Um nicht g a n z aus den Arbeitsprozessen zu fallen. In einer Stunde dann ist mein Junge zu wecken mit seinem Morgenkakao, den er, eingekuschelt, auf dem Sofa einzunehmen liebt, dann die Schultasche durchzusehen, Schwimmzeug beizugeben, das Frühstücksbrot zu schmieren, ihm das Frühstück zu reichen, er zu verabschieden bis zur Musikschule spätmittags und dem Judotraining nachmittags; die Zwillingsbabies werden heute nachmittag wieder vom leiblichen Vater geholt und vierfünf Stunden lang betreut; so bleibt Luft für meinen Cello-Unterricht und dafür, meinen Sohn zu seinen Terminen hinzubringen und wieder abzuholen und vielleicht drüben in der Arbeitswohnung das Nötigste zu richten. Ab 17 Uhr sind die Kleinen wieder hier. Nach 21 Uhr wird dann auch die Mama wieder da-, nämlich aus Amsterdam zurücksein

Eisenhauer schaute gestern abend auf einen Stippbesuch herein und brachte einen Rotwein mit, den ich zur Hälfte nachts allein austrank. >>>> Schütte, den ich nachmittags traf, mit Frau und beider Baby, möchte eine Kopie meines >>>> Marianne-Fritz-Stückes haben; das brenne ich ihm nachher und bring es gleich auf die Post, wo ohnedies etwas abzuholen ist; Einschreiben; sowas verheißt nie was Gutes. Auch Montgelas hat um eine CD-Kopie gebeten. Für „meine“ Sprecher sind ebenfalls Kopien herzustellen; das läßt sich auch nebenbei trotz der Babies erledigen, die dringend in die Wanne müssen (Bettwäsche hinterherwaschen, auch wichtig… Versorgungsbanalitäten, die, wie so vieles Banale, Bedeutung haben).

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