26.5.08 20:00 – Mo – 25°C – die Wipfel rühren sich kaum

Zu guter Letzt gab’s gestern um Mitternacht noch ein halbstündiges Feuerwerk, das ich – schon im Bett – zunächst nur hörte, mir dann aber spärlich bekleidet doch ansah vom offenen Badezimmerfenster aus. Ich holte sogar die Fotokamera, machte auch Bilder, aber das beste wäre gewesen, nur die Rauchspuren einfangen zu können, aber das schaff’ ich mit meiner nicht, so wurden sie nichts Außergewöhnliches. Fast so, wie ich neulich bei einem Gewitter einfach drauf los knipste, in der Hoffnung, es werde sich dadurch doch noch ein Blitz einfangen lassen. Aber Blitzbilder gibt’s auch genug. Ich habe auch zur Zeit wenig Lust, den Apparat mit mir herumzuschleppen: er ist einfach zu sperrig. Ich bräuchte etwas ganz flaches. Obwohl ich ab jetzt auch da Schwierigkeiten hätte, das unterzubringen. Die leichtere Bekleidung macht die Jacke überflüssig, aber in die Hosentaschen geht auch nicht alles. Ich will mich nach einem Täschchen umsehen, das man sich um die Hüfte schnallen kann. Auch des Handys und der Zigaretten wegen. – Gestern noch die Geschichte mit dem D’Annunzio-Sonett nachgeprüft. Peinlich, peinlich, was da der – ja doch – angesehene Übersetzer verzapft hat (ich könnte nun zwei-drei illustre Übersetzte aufführen, aber dann wüßte man, wer’s ist). Statt der „Leben“ (im Plural) hatte er sich auf „Reben“ versteift, denn Reben sind „le viti“ und Leben im Plural sind „le vite“, und letzteres steht im Original. So ging dieser Bericht dann auch noch an den Anfragenden. Bin auf seine Antwort gespannt. – Aus dem Chatten wurde gestern glücklicherweise nichts, weil ich mich falsch angemeldet hatte, und außerdem doch zu müde dazu war. Was sie betreffe, so sei es der reinste Egoismus, denn bei Leuten wie mir sei viel zu holen, schrieb sie in der heutigen Mail. Was bei ihr Egoismus sei, könne man bei mir vielleicht als Narzißmus bezeichnen, was immerhin zwei Möglichkeiten seien, sich zu mögen. Gab ich zurück. Hätte das Verbale in solchen Netzbeziehungen nicht doch seinen Reiz, wäre alles für die Katz’, so aber liegt sie auf der Lauer und rührt sich nicht. Vorerst so tuend, als ob es gar nicht für sei. – Die Arbeit schlaucht mich wieder. Das macht die Tage tagsüber schleppend, und der kurze Ausflug zum Supermarkt oder zum Tabaccaio ist die einzige Abwechslung. An Mittagsdösen ist auch nicht zu denken.

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