Enlightenment. 10.06. 2008. montgelas.


Ich aber nenne diesseits und jenseits der Stirn
außer der Liebe nichts,
was mich hält und mir beikommt.
(Peter Rühmkorf)

Nicht abwarten, dass man eine untergehende Sonne sei. Es ist eine Regel der Klugen, die Dinge zu verlassen, ehe sie uns verlassen. (Gracian:“Oráculo manual“). Es gibt Poesie, die schlendert durch wehende, wallende Wortvorhänge, streift dabei diese und jene. Streichelt, berührt, schiebt beiseite was unklar scheint und am Leuchten hindert. Wir sitzen derweil im verdunkelten Raum, im Parkett, auf Rängen und Balkonen und staunen. Manchmal, selten genug, die hörbare Stimme zittert von der Vielfalt der Bedeutungen, verstehen wir auch. Unterhalb der Sprache weben die Worte, Schuss und Kette, einen Klangteppich, der dem Licht entgegenfliegt.
Die Feuilletons melden den Tod von P e t e r R ü h m k o r f. Nicht an den Fährmann Charon, sondern an Daedalus und an Aladin mit der Wunderlampe erinnere ich mich, denke ich an Peter Rühmkorf.

4 thoughts on “Enlightenment. 10.06. 2008. montgelas.

    1. @conalma & walhalladada Still und etwas barock serviert:

      Bitte, schöne Dame, Bitte mein Herr, ihr Helles !
      – für John Donne u.a. im Dichterhimmel –

      Da streiten sich die Leut’ herum,
      um eine Mütze, die hoch steht
      und einen Stab der grade, krumm.
      Doch seht !

      Ganz hinten winkt ein Kellner uns,
      sein Frack ist ein Skelett.
      Der Knochenmann er lockt
      und singt, bevor die Seele
      Helles trinkt.

      D a e d a l u s is dead now…

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