Heidelberger Poetik-Dozentur. Herrn Professor Helmuth Kiesel.

Lieber Professor Kiesel,

mit Erstaunen und Verletztheit habe ich >>>> diese Presseerklärung, in der meine >>>> Poetik-Dozentur 2007 gleichsam expressis verbis verschwiegen wird, zur Kenntnis genommen. Die Formulierung “und zuletzt, im Jahre 2006, Louis Begley” ist definitiv falsch. Ich darf Sie bitten, die Erklärung redlichkeitshalber richtigstellen zu lassen. Da es sich beim Internet nicht um ein materiales Medium handelt, ist eine solche Richtigstellung, bzw. in diesem Fall Ergänzung, aus dem Stegreif zu bewerkstelligen und kann auch ohne weitere Kosten noch einmal hinausgesendet werden, vielleicht auch, aus Gründen des Stiles, mit einer Entschuldigung.

(…) Meine Heidelberger Poetik-Vorlesungen 2007 >>>> erscheinen übrigens, so auch unterbetitelt, zur Buchmesse 2008 als Buch.

Ich grüße Sie freundlich und bitte um eine Bestätigung dieser Email.

Ihr
ANH

6 thoughts on “Heidelberger Poetik-Dozentur. Herrn Professor Helmuth Kiesel.

  1. Universität Heidelberg an ANH. Die Poetikdozentur, auf die sich die Pressemitteilung bezieht, hat einen anderen Träger, nämlich die Stadt Heidelberg. Dort wird alle zwei Jahre in einer Sitzung des Kulturamtes der jeweils nächste Poetikdozent der Stadt bestimmt. Aus dieser schon viele Jahre mit dem GS bestehenden Kooperation ist die Wahl auf die Genannten (Patrick Roth 2004, Louis Begley 2006 und zuletzt Peter Bieri 2008) gefallen.
    Ihre Dozentur dagegen ist eine ausschließlich vom Germanistischen Seminar iniitierte Dozentur, die als zusätzliches Lehrangebot von Dozenten und Studenten gewünscht und durch Studiengebühren bezahlt wurde, was man, wie ich finde, sogar als besondere Auszeichnung werten kann, weil Studenten am Entscheidungsprozess beteiligt waren.
    Allein diese formale Verankerung Ihrer Dozentur ist der Grund, dass Sie in diesen Meldungen nicht in Erscheinung treten.
    Ich hoffe, Ihnen damit Ihren Ärger auf eine mögliche Intrige genommen zu haben, er ist wirklich unbegründet.

    1. ANH an Universität Heidelberg. Das sieht nicht nur für mich so aus, sondern es sieht so vor allem nach außen aus; wenn es zwei Poetik-Dozenturen gibt, die gleich oder auch nur ähnlich heißen, wird es automatisch eine öffentliches Wertgefälle geben, das für in der Öffentlichkeit stehende Publizisten ganz ebenso zu Auf- und Abwertung führen wird. Meine Information zur Poetik-Vorlesung 2007 ist gewesen, daß sich die Stadt aus der Finanzierung zurückgezogen hat, nicht, daß es zwei gleichnamige Poetik-Dozenturen gibt.
      Die jetzt herausgegebene Presseerklärung ist in diesem Wortlaut für mich grob rufschädigend, zumal, nachdem ich auf meinen eigenen Netzpräsenzen meine Heidelberger Poetik-Dozentur 2007 als d i e Heidelberger Poetik-Dozentur angegeben habe und es bisher so auch in meiner Vita öffentlich verlauten lasse. Das Geschehen stellt mich nun, zumindest indirekt, als einen Hochstapler dar. Die Heidelberger Poetik-Dozentur ist so auch in dem im Herbst erscheinenden Themenband der Zs. Horen zu meinem Romanprojekt Anderswelt in meiner Vita genannt und diese bereits druckgelegt worden.

    2. ANH an Professor Helmuth Kiesel, Universität Heidelberg. (Auszug). (…)
      Bitte noch ein Wort, weshalb ich so viel Wert auf alledies lege. Meine Position im Literaturbetrieb ist eine seit je sehr umstrittene; ich habe mir deshalb nie eine Neigung zum Understatement leisten können, sondern mußte ständig höchst aggressiv zugegen sein; andernfalls wäre mein Werk, unterdessen immerhin 17 Bücher, darunter zwei Tausendseiter, über 25 Hörstücke, theoretische Arbeiten usw., völlig untergegangen. Aufgrund meiner aggressiven Präsenz finden meine Arbeiten unterdessen den Weg in die Seminare sogar des Auslands. Diese aggressive Präsenz hat aber den entschiedenen Nachteil, daß ich mir gegenüber Literaturbetrieblern keine Äußerung erlauben darf, die nicht stimmt. Gebe ich deshalb an, ich hätte die Poetik-Dozentur der Uni Heidelberg innegehabt, und die Universität selber verschweigt das in ihren Darstellungen, dann wird mir daraus, so wahr die Spree noch immer durch Berlin fließt, ein Strick gedreht werden. Nun lebe ich aber auch von meiner Literatur – oder überlebe, um genau zu sein -; es sind zumal drei Kinder da, weshalb ich nicht, wozu ich eigentlich neigte und obwohl sich internetshalber mein Beruf auch gut von etwa Indien aus ausüben ließe, von Deutschland weggehen kann; so bin ich schon aus Gründen meiner Verantwortung verpflichtet darauf, meine Präsenz nicht gefährden zu lassen. Es geht hier nicht um Eitelkeiten, sondern um Existenz. Zumal dürften sich meine Vorlesungen dem Vergleich mit denen der anderen Poetik-Dozenten durchaus stellen können; also auch fachlich ist die Nennung nicht nur aus Redlichkeit geraten, sondern inhaltlich geboten. (…)

  2. Das ist schon bitter, entweder das Internet hat einen schlechten oder überhaupt keinen Ruf, das ist schon gemein.

    1. Hier geht es nicht um das Internet sondern wie in Heidelberg immer um ganz faktische Machtinteressen und Pfründe. Ich verfolge das seit Jahren. Bei der Poetikdozentur ist einer der Filzhüte Suhrkamp immer gewesen, deshalb auch die Namenschnüre. Ich habe mich über Herbsts Berufung auch sehr gewundert. Wobei das Gute jetzt ist, daß man nur noch 1 und 1 zusammenzählen muß, wer wo in der Jury sitzt und wo publiziert usw. Herbst sollte sich nur nicht so aufregen wenn es doch einfach nur primitiv ist. Ignorieren Sie sowas, schon uns zuliebe.

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