Die Dschungel. Anderswelt.

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Wenn ihrs nicht fühlt, ihr werdets nicht erjagen,
Wenn es nicht aus der Seele dringt
Und mit urkräftigem Behagen
Die Herzen aller Hörer zwingt.
Sitzt ihr nur immer! leimt zusammen,
Braut ein Ragout von andrer Schmaus
Und blast die kümmerlichen Flammen
Aus eurem Aschenhäuschen raus!….

Bei diesen (und bis zum Freitag hin) zu erwartenden Temperaturen wird der Mensch welkes Gras, dem ein Schluck Wasser in der Kurve, wäre eine in Sicht, wieder aufhelfen könnte. Aber manche Tage kennen nur Geraden und machen den zum Schneck, der auf ihnen sich fortbewegen muss. Das liegt nicht allein an der Temperatur. Auch mangelnder Wille zum Spurt, eine gewisse träge Lässigkeit lässt mich im Moment meine Ziele aus den Augen verlieren. Das weiße Band scheint, um es rechtzeitig durchreißen zu können, allzu weit entfernt. Freitag jährt sich der Tag an dem ich ungewollt aus dem Mutterleib stürzte. Da denkt man schon mal nach, welche Folgen solch ein Sturz hatte und hat und was daraus alles erwuchs. Z.B. das Tagebuch, das ich heute lieber meiden hätte sollen. Sommer- melancholie scheint mir manchmal schlimmer, weil ihr die Gründe fehlen, als jede Form von Winterdepression. No se pierda, hágame tener de sus nuevas, lese ich auf einer alten Postkarte, die mir beim Blättern im RGBl. Jahrgang 1940, in die Hand gefallen ist. Wer da wen schrieb, und was darüber hinaus auf der Karte steht, kann ich nicht entziffern. Die dünne Bleistiftschrift ist bis auf den spanischen Satz „Versäumen Sie nicht, mich über ihr Ergehen auf dem laufenden zu halten.“ total verwischt. Gut. Auch wenn heute kein Tag ist, der einem an Kurven Wasser und weißes Band verheißt, Spätestens morgen werde ich wieder auf dem Laufenden sein.”Lewwe geht weiter”. Die Entfernung meines >>>> Athens von meinem Marathon misst sich allerdings nicht in km, sondern in Jahren.

>>>>Bildquelle: Wacker, Der Läufer