Arbeitsjournal. Montag, der 11. August 2008.

5.16 Uhr:
[Arbeitswohnung. Luciano Berio, Erstes Streichquartett.]
Latte macchiato. Abgesehen von den noch immer anhaltenden Müdigkeitsanfällen sind die Rauch-Entzugserscheinungen mäßig unterdessen; allerdings huste und bölke ich bisweilen heftiger als vorher; ich denk mir dann: der Körper will ausstoßen, vorher hatte er keine Chance, weil immer gleich wieder was nachkam; so hat er das Zeug in die Ecke gekauert und sich kleinmachen lassen. Gut, damit komme ich klar. Nur diese Müdigkeitsanfälle sind mehr als lästig. Ich spüre vorher immer, wie da etwas „ausgeschüttet“ wird, wirklich wie eine Fremdsubstanz, die, könnte man sie fühlen, in den Extremitäten kribbeln würde. Dafür haben sich die Taubheitserscheinungen in den Fingern der linken Hand gelegt, nur der kleine Finger ist noch nicht wieder ganz da. Das hat aber keinen Einfluß auf die Griffe.
Gestern war ein seltsamer Tag; ich war imgrunde die ganze Zeit für die Babies da; *** hatte auf einer Party durchgemacht, kam erst gegen neun Uhr morgens heim, so fiel sie bis zum frühen Nachmittag aus. Da mich die beiden Kleinen zwar nicht am Laptop arbeiten lassen, wohl aber am Cello üben, wurde es ein Übe-Tag. Ich las allerdings auch noch einmal >>>> Seth Lloyds und Y. Jack Ngs Aufsatz über das Universum als Computer (Scientific American Januar 2005):Was berechnet das Universum? Soweit wir wissen, liefert es keine eindeutige Antwort auf eine eindeutige Frage. Vielmehr berechnet das Universum sich selbst. Mit seiner Software, dem Standardmodell der Teilchenphysik, berechnet das Universum Quantenfelder, chemische Substanzen, Bakterien, Menschen, Sterne und Galaxien. Während es rechnet, vermißt es seine eigene Raumzeit-Geometrie mit der äußersten Präizision, welche die physikalischen Gesetze zulassen. Berechnen ist Existenz.Über den letzten Satz muß ich grübeln, grammatikalisch.

6.40 Uhr:
Nicht zu fassen. Um zehn nach halb sechs wieder eine solche Mündigkeit, daß ich mich hinlegen mußte und auch tatsächlich, zu Berios Streichquartetten eingeschlafen bin; einmal wachte ich von ihnen auf, weil ich dachte, es habe an der Tür geklingelt; aber vielleicht hatte ich das nur geträumt. Den Wecker sicherheithalber auf halb sieben gestellt. Jetzt fang ich mal mit dem zweiten Text über >>>> Eigners neuen Roman an, die Rezension für den Funk. Sonst komm ich heut auf keinen grünen Zweig. Klar d a bin ich immer noch nicht, es hängt ein Vorhang aus transparentem Weichgummi zwischen mir und der Welt.

11.29 Uhr:
Im Entwurf ist diese zweite Eigner-Kritik nun ebenfalls fertig. Einzwei Stunden liegenlassen. Überarbeiten. Und dann raus, zusammen mit dem >>>> BellepHattt-Text, der ja im Entwurf ebenfalls schon fertig ist.
Bin schon wieder müde.

17.30 Uhr:
Immer noch weiter immer wieder Müdigkeitsanfälle; das ergibt einen seltsamen Arbeitsrhythmus: an den Text, eine halbe Stunde schlafen, Cello üben, an den Text, eine halbe Stunde schlafen, Cello üben, an den Text, eine halbe Stunde schlafen, Cello üben, an den Text, eine halbe Stunde schlafen, Cello üben, an den Text, eine halbe Stunde schlafen, Cello üben, an den Text, eine halbe Stunde schlafen, Cello üben, an den Text, eine halbe Stunde schlafen, Cello üben – und so über den ganzen Tag. Korrespondenz noch dazwischen. Und sowohl den Eigner- als auch den Bier/BellepHattt-Text hinausgeschickt; fertig geworden also. Ab morgen, vielleicht schon heute abend, mache ich mit der Gedicht-Überarbeitung aufgrund des >>>> Dielmann-Lektorates weiter. Am Sonntag werde ich nach Wiesbaden zu DB’s Siebzigstem fahren und am Montag dann zum Abschlußlektorat bei Dielmann in Frankfurtmain sein. Wichtig wird vor allem auch die Reihenfolge der Gedichte werden. Außerdem will ich Dielmann nahelegen, einen kleinen Band mit Gedichten >>>> Helmut Schulzes herauszubringen, vielleicht zweisprachig wie >>>> das Orient-Bändchen.
Ich pack gleich zusammen und radel Ans Terrarrium hinüber; vielleicht treff ich nachts den Profi in der Bar. Da können wir dann >>>>> das BellepHatttchen feiern…

Irgend etwas funktioniert nicht >>>> an diesem Link (roach motel); bitte, >>>> Melville, aufpassen.

Weiterhin nicht geraucht.

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