„Last, but not least“. 01.09. 2008. Paul Reichenbach liest zur Zeit nix.

wo ich fremde lettern
dunkel wie moskitos
vor mein auge schiebe
(H.C. Artmann)

Einen Jokulator, der die Zeit in Bewegung setzt, mit ihr spielt und ihre Reifen wie ein Möbiussches Band unaufhörlich durch die Lüfte kreisen lässt, bin ich am Wochenende nicht begegnet. Samstag, das war Pilze suchen mit wenig Ausbeute. Sonntag, der Tag machte seinen Namen alle Ehre, das war Radfahren und Schwimmen. Zum Lesen oder gar zum Schreiben konnte mich, wie schon die Tage vorher, nichts verführen. Die letzten Sommertage braucht ’s keine Bücher. 80 km per Rad durch die Wälder. Musikfest in Nauheim und zum Schluss noch 1000 m Schwimmen. Alles Filter, die den Stress der vergangenen Wochen aufhalten und nur das durchlassen, was mir angenehm ist. Fremde Lettern, dunkel wie Moskitos schob ich an diesem Wochenende, H.C. Artmann, vergib mir, nicht vor mein Auge. Dafür durfte ich das Rad die letzten 500 Meter schieben, die Kette war gerissen. Was für eine Metapher dachte ich als ich das Rad träge und müde durch Farn und Buchen bewegt habe.
Wenn schon, wie Thomas Kling meint, Dichtung einem Datenstrom entspringt, muss dann nicht ein Tb wie ein Wasserfall sein, eine Art Kaskade? Einen Kaskadeur, um an den Jongleur vom Beginn anzuschließen, treffe ich schon lange nicht mehr. Das Sprachvarieté scheint, ist noch immer geschlossen.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .