spät wurde es heute…

… ich hatte nur noch eines, als ich aus dem büro kam: hunger. und überlegte nur kurz… penny oder das kleine türkische geschäft. meine füße gingen wie von allein, mein magen knurrte. der mann hinter dem tresen kennt mich inzwischen, er lachte „na?… schon wieder so spät feierabend?“. „ich sterbe vor hunger“… ich bestellte mir einen lahmacun. „möchten sie einen heißen apfeltee?“… „oh, sehr gerne.“ ich setzte mich, der tee tat gut, die geschäftige stille in diesem kleinen geschäft auch. da hält mit quietschenden reifen ein auto vor der tür. eine deutsche familie, vater, mutter, zwei kinder, steigen aus. alle frisch sonnengebräunt, kommen ins geschäft, bauen sich vor dem tresen auf, die kinder quengeln, die mutter keift dazwischen. vater erhebt die stimme „na, da bin ich aber froh. nach diesen drei wochen in spanien endlich mal was deutsches essen, ich will’nen döner.“ guckt der kleine sohn ihn an „wieso willst du endlich was deutsches essen, du hast doch die ganze zeit immer nur kartoffelsalat und würstchen gegessen.“
ich erstarrte innerlich, guckte sehr konzentriert in mein kleines, inzwischen leeres glas. der mann hinter dem tresen kam sofort hinter diesem hervor, schenkte noch einmal nach „ist gleich fertig, ihr lahmacun.“ „kann ich ihnen das geld gleich hier geben?“ „geben sie’s mir morgen, gehen sie erstmal nach hause, und essen sie was.“ kurze zeit später brachte er mir mein abendessen wohleingepackt. er lächelte „ich wünsche ihnen einen schönen feierabend.“ „vielen dank, das wünsche ich ihnen auch.“

eigentlich wollte ich früh ins bett, weil ich morgen um 07.00 uhr in der firma sein muss. der dialog zwischen vater und sohn will aber einfach nicht aus meinen gedanken.