“und?… wie ist sie drauf?”….

….fragte mich meine freundin heute am telefon, womit sie das verhalten der kollegin meinte. „hmm… eigentlich ist es zum heulen, aber auch wieder zum lachen, wie immer paradox, oder auch wieder nicht.“ „paradox, oder auch nicht, wie meinst du denn das?“ „ihre eigene subjektiv komplexe konsequenz scheitert ihre eigene darstellung natürlich in eine sprache des formats, dieses entstehende format macht sie zu ihrem eigenen faksimile. eigentlich ist das nur traurig. witziger weise finden diese von ihr erzeugten auseinandersetzungen periodisch statt, ich kann inzwischen fast die uhr stellen, ich weiß vorher, wann sie loslegt. ihr körperlicher bewegungsablauf weist kurz vor ihren ausbrüchen immer eine grundnervosität auf, die in ihren schwingungen von einem fast morphologischen bezug auf den dann stattfindenden konflikt geprägt ist.“ „warte, warte… das muß ich mir sofort aufschreiben, wieso kannst du so reden, du bist nicht von dieser welt, du hast recht, so redet kein mensch.“ „ich sag’s ja, häufig verstehen die menschen mich nicht.“ „na ja, du hättest ja auch einfach sagen können, sie ist heute scheiße drauf.“ „neee… ich versuch solch ein verhalten, natürlich dann subjektiv, immer irgendwie einzuordnen. das fiese an der geschichte ist, daß ich immer noch versuche, sie zu verstehen, weil ich ja immer, wie du inzwischen weißt, wissen will, warum die menschen sich wie verhalten.“ „darauf wirst du nie eine eigene antwort finden, und du mußt aufpassen, daß die antwort, die du dir selbst gibt, nicht generalisiert.“ „alsoooo, du weißt, wie ich, daß man subjektives verhalten niemals generalisieren kann, viele andere menschen meinen das tun zu müssen, merken das häufig nicht, leben dann diese, ihre eigenen botschaften in ihrem umfeld aus, das ist ja das, was die konflikte erzeugt. wenn ich das augenblickliche verhalten meiner kollegin bewerten wollte, könnte ich sagen, daß sie sich einschleimt, weil sie den braten riecht, der auf sie zukommt. jemand muß ihr was gesteckt haben. wahrscheinlich jemand von der personalabteilung… dort funktioniert ja das spiel „stille post“ am besten.“ „hi,hi,hi, dies kam mir auch schon zu ohren.“ „ja… sie wird gehen, und ich bin froh darüber. aber ich habe, obwohl sie mich so oft ärgerte, mich anschwärzte, sie auch hinterhältig handelte, nicht mitleid, sondern mitgefühl mit ihr, weil auch sie ein mensch ist, der nicht aus seiner haut kann.“ „du bist meschugge, ich würde ihr wahrscheinlich noch einen tritt in ihren arsch geben.“ „ja… von hinten, das aber tu ich nicht. sie wird von selbst fallen, da muß ich nicht noch nachtreten. ob sie daraus dann für sich eine lektion lernen wird, bezweifele ich sehr, die frau wird ihr leben lang nicht in der lage sein, sich selbst zu reflektieren, sie kann sich selbst nicht fühlen, das allein ist schon sehr traurig und schlimm genug.“ „jetzt reicht es aber, die hat dich schikaniert, dich angeschissen, wo sie konnte.“ „ja… und sie hat mit diesem verhalten genau das in gang gebracht, was sie um alles auf der welt verhindern wollte, nämlich, diesen job zu verlieren. die gleiche thematik erlebte ich damals mit meinem freund, er hatte, so lange, wie diese jahre der beziehung bestand hatten, immer angst, daß ich flitzen gehe, weil er so viel jahre älter als ich war. letztendlich ließ er mich seine eigene angst ausbaden, was dazu führte, daß ich irgendwann die schnauze voll hatte, somit zog er das, was er verhindern wollte, an. aber er handelte aus angst… und diese angst in bezug auf das verlieren ihres jobs hat sie auch.“ „ich geb’s auf, du bist und bleibst ein samariter.“ „nein, ich verstehe sie nur.“