war keine gute idee…

…. mit der nachbarin gestern abend in ein lokal/bar/bistro, was auch immer, zu gehen. nach einer halben stunde hörte ich meine eigenen gedanken nicht mehr, die ton- und geräuschkulisse breitete sich in meinem schädel aus, legte sich wie dumpf feuchtschwere watte über mein hirn. ich hielt es, weil ich ja nicht unfreundlich erscheinen wollte, 2 ½ stunden aus, dann wurde es der nachbarin göttinnen sei dank auch zuviel. „das war eine fehlentscheidung“, sagte sie, als wir draußen standen. nichts hörte ich so sehr wie die stille meiner vier wände, als ich meine wohnungstür ins schloß fallen ließ, die mir einerseits unglaublich gut tat, andererseits aber immer noch diese geräuschkulisse des lokals in sich trug. später im bett liegend, hatte sich dieser film immer noch nicht endgültig aufgelöst, ich sah und hörte immer noch, stand wieder auf, reinigte mit stockhausen meine ohren, zog mich dann wieder an, und ging noch eine runde durch den regen der nacht, danach konnte ich endlich schlafen, da war es aber schon 03.00 uhr. das fenster hinter meinem bett ließ ich offen, weil das leise trommeln der regenfüße auf der blechfensterbank, draußen vor dem fenster, ich las einmal, daß das geräusch fallenden regens alphawellen im gehirn erzeugt, daß beste einschlafmittel für mich ist.
meine schwester schickte mir gestern eine sms: „schwester, ich hab mir einen laptop gekauft.“ für viele menschen etwas ganz normales, für meine schwester nicht. sie hat richtig bange davor, mit diesem teil umgehen zu wollen, weil ihr ehemaliger mann es in 15 jahren ehe schaffte, sie glauben zu lassen, daß sie damit sowieso nicht umgehen könne: „das kannst du sowieso nicht“, was er so lange tat, bis sie wirklich glaubte, daß sie für das erlernen des umgangs mit dieser technik, und auch technik an sich, zu dumm sei. unser gemeinsamer neffe, der sohn meines bruders, wird heute zu ihr kommen, ihr den netzzugang installieren, und ihr alles erklären. sie macht, jetzt wo ihr sohn 18 jahre alt ist, bald aus der gemeinsamen wohnung ausziehen und sein eigenes leben führen wird, noch einmal eine fortbildung, die hausarbeiten müssen geschrieben als datei verschickt werden, der unterricht findet in einem virtuellen klassenraum statt. 2 jahre wird sie brauchen, bis sie den persilschein hat. fand ich witzig, sie sagte auch „persilschein“ dazu, will ihn aber haben, um sich beruflich noch einmal im rahmen ihrer arbeit verändern zu können, auch will sie ihre finanzielle situation verbessern. seit einigen jahren hat sie etwas „eigenes“ in bezug auf die arbeit mit kleinkindern im kopf, setzt sich seit 2 jahren thematisch mit ihrem arbeitgeber, der stadt, auseinander. „es kann nicht sein, daß eltern mit ihrem dreijährigen sohn zu mir kommen, und mir sagen, daß ich jetzt mal machen solle, weil er in drei jahren ja schließlich in die schule müsse, da muß vorher was passieren.“ die frühkindliche gehirnentwicklung war schon immer ihr thema, einbezogen, weil grundlage dieser, gerade die erziehung in der ausbildung der motorischen fähigkeiten eines kindes. ihre idee finde ich sehr gut, wünsche ihr, daß sie diese realisieren kann.
letzte woche hatte sie mehrere auseinandersetzungen mit eltern, die ihre kinder völlig krank morgens im kindergarten abgaben. zwei mit hohem fieber, eines hatte scharlach, das andere windpocken. das kind mit dem scharlach konnte sie noch gut abfangen, aber die windpocken werden sich sehr wahrscheinlich jetzt im kindergarten ausbreiten. auch das dritte kind hatte hohes fieber, bekam kaum luft, und wie sich später herausstellte, bereits eine lungenentzündung. meine schwester wird dann zur furie… „wieso merken eltern nicht, wie krank ihr kind ist, ich verstehe das einfach nicht, und, was mich immer wieder wundert, daß dieses verhalten von eltern sich durch alle sozialen schichten zieht. generalisieren will ich jetzt nicht, aber es gibt eltern, die das einfach nicht registrieren.“
den tag werde ich heute mit einpacken verbringen, bücher… alles, was ich nicht für den täglichen bedarf benötige, schon in kartons packen, einen schreibtisch auseinander schrauben, papier noch zur sammelstelle bringen. meine vermieterin brachte mir persönlich gestern noch das bestätigungsschreiben, daß der dortige, einzige, im haus befindliche hausanschluß nicht von der telekom ist, welches ich für die telekom brauche, um aus dem vertrag rauszukommen. sie erwähnte ausdrücklich, daß sich nicht, wie von der dame der hotline vermutet, noch ein zweiter hausanschluß, nämlich von der telekom, im haus befindet. ich bin wirklich ein wenig erstaunt, über dieses entgegenkommende verhalten meiner vermieterin, weil ich so etwas nicht kenne. sie läßt gerade, auf meinen wunsch hin, noch eine steckdose in eine andere ecke des wohnzimmers legen, auch den telefonanschluß, mit der richtigen anschlußdose, läßt sie noch umlegen, weil ich meinen schreibtisch dorthin stellen will. die dosen sind in diesem wohnzimmer so unglücklich gesetzt, daß kabel- und telefonanschluß sich direkt nebeneinander befinden, was voraussetzte, daß man musikanlage, fernseher, schreibtisch, und pc… eben auch dorthin stellen wollte, was für mich einfach nicht paßt, auch will ich nicht einen solchen kabelsalat. in der küche läßt sie auch noch zwei steckdosen zusätzlich installieren, weil ich einen geschirrspüler unter die spüle bauen will und über der spüle, auch wieder in der ecke, meine mikrowelle mit einer dafür vorgesehenen wandhalterung anbringen möchte. die küche hat nur 6 quadratmeter, davon muß ich jeden zentimeter wirklich nutzen. alles alltäglichkeiten, ich weiß, die mir aber wichtig sind.
gestern passierte noch etwas, was ich garnicht so lustig fand. ich saß auf der toilette, ahnte nichts böses, da guckt doch mit einem male ein mann durch’s fenster, man verstehe richtig, es ist ein dachfenster im giebeldach eines hauses, welches drei stockwerke hat. er erschrak sich genauso wie ich. später ging ich runter, sah mir das an, was er da tat. er reinigte die regenrinnen… einfach die leiter auf nassem asphalt stehend oben an die rinne gelehnt, zusätzlich mußte er noch den kopf eines abluftrohres, welches sich im dach befindet, den der sturm von letzter woche runtergefegt hatte, wieder anbringen. nicht gesichert kletterte er in drei metern entfernung von der leiter auf den naßrutschigen dachziegeln herum, was ich für mich als einen absoluten leicht:sinn einstufte. er klingelte später, entschuldigte sich: „ ich hätte vorher bescheid sagen müssen, ahnte nicht, daß sich dort oben badezimmerfenster befinden.“
so, jetzt gibt es ein anständiges frühstück, und dann wird in die hände gespuckt. mein kind baut gerade noch mehr mist, sie riskiert ihren job wenn sie so weitermacht, aber ich werde mich raushalten.