es ist gut so, wie es ist…

…. ich weiß, daß ich an dem, was mir begegnen soll, sowieso nicht vorbei komme. heute früh eine runde spinning (mach ich morgen nochmal, aber 1 ½ stunden), danach maniküre… inklusive oelmeersalzpeeling, oh… so wunderbar weich die haut, welch schönes gefühl. hat eigentlich ein mann eine ahnung davon, wie mühevoll es ist, mit der linken hand die fingernägel der rechten hand zu lackieren, wenn frau rechtshänderIn ist?…


…wahrscheinlich nicht. eine schicht unterlack, zwei schichten farbe, eine schicht überlack, dann mit dem nagellackentfernerstift die ränder nacharbeiten, säubern. das hält dann allerdings auch eine ganze woche, ohne auch nur im geringsten abzusplittern. wenn ich die nägel so lackiere, verzichte ich auf lippenstift, weil die dazu passende farbe eben nichts für die täglichkeit des büros ist. meine fußnägel lackierte ich gestern in derselben farbe, was gleichzeitig ein zweistündiges wadentraining nach david kirsch beinhaltete. die füssis nach einer stunde eiskalt, nahm ich mir ein paar warme socken, schnitt die spitze ab, und zog sie an. wie gut, daß das keiner sah. es gibt situationen im leben einer frau, da will sie lieber allein mit sich sein. zum beispiel am frühen morgen… ich seh immer so aus, als ob ich in der steckdose übernachtet habe, kreuz und quer steht das kurze haar. ich will auch nicht, daß mir jemand dabei zusieht, wie ich meine wimpern tusche, oder mich schminke. solches ist m e i n, nur m e i n. ein kollege kam gestern ins büro: „oh… du bist ja mutig.“ „wie?“ „es trauen sich nicht viele frauen ungeschminkt ins büro.“ ich grinste nur, wohlwissend, daß ich ein komplettes makeup auf meiner haut trug. „nude-look“, antwortete ich. „wie meinen?“ „is schon um die ecke.“ da fiel mir in gedanken der dialog eines ehepaares ein: „schatzi, fällt dir an mir nichts auf?“ „nöö… du siehst aus, wie immer.“ „ich war beim friseur.“ „und warum bist’e nicht rangekommen?“
es gibt auch männer, die ziehen erst die hose aus, und dann die socken. mein freund verstand immer nicht, daß ich ihm mit der hose zusammen auch gleich die socken runterzog, war rechts und links nur ein handgriff. irgendwann stand er vor mir, zog sich selbst die hosen aus, was er selten tat, alles andere auch, nur die socken trug er noch… selten schöner anblick. „was hast d u denn, wieso guckst du so wie du guckst?“ „guck mal an dir runter.“ „ja und?“ „geh mal in den flur, stell dich vor den spiegel“, gluckste und prustete ich. er schaute in den spiegel, sah mich wieder an, schaute wieder in den spiegel, riß sich die socken von seinen füßen: „na warte… rache ist blutwurst.“ „ immer wieder gern“, prustete ich weiter, mußte dann allerdings das weite suchen. das nächste mal nahm er sich keine zeit, die hosen runterzuziehen.
warum mir das gerade alles so einfällt?, es gibt situationen der alltäglichkeit, die die erotik aus der beziehung rausnehmen, und… sie kumulieren schleichend. manche nennen das vertrautheit, aber dann ist kein geheimnis mehr.
so, der lack ist trocken, jetzt kauf ich mir ein paar schuhe. für heute abend.