Pridie Non. Dec. Anno 2761 a.u.c.

Tag vor den Nonen.
Der Mangel an Zusammenarbeit und die an den Übersetzer aus Kostengründen auch noch herangetragene Aufgabe, sein eigener Redakteur zu sein, führte nun zum zweiten Mal zu einer Beanstandung. Den ganzen Nachmittag bin ich dann Punkt für Punkt die Korrekturen durchgegangen, die man machen ließ, nachdem einige Fehler entdeckt wurden (der schönste betrifft Karl den Dicken, den ich wegen dem italienischen „Grosso“ tatsächlich zu Karl dem Großen gemacht hatte, das Jahrhundert stimmte, und bei den abermaligen Korrekturen ist mir das gar nicht mehr aufgefallen). Vieles aber waren überflüssige, manchmal sogar verfälschende Korrekturen. Durch eine simple Tandemarbeit hätte das schon längst vom Tisch sein können, immerhin sind seit der bereits bezahlten Arbeit drei Monate vergangen. Dann verzichte ich lieber im voraus auf einen Teil des Geldes, als dann diese nachträgliche redaktionelle Arbeit auch noch mitfinanzieren zu müssen, wie mir nahegelegt wurde. Immerhin handelt es sich um Sachen fürs Publikum. Werde ich also morgen eine diplomatische Panik-Vorsorge-Mail schreiben müssen. Bei technischen Texten stellt sich das Problem nicht. Heute läßt mich das cool, und es wird gut sein, die Grundlage für dieses Cool-Sein beizubehalten: No Milk, pardon: Wine Today (der Herr übertreibt dann doch sehr gern). Diese beiden verkorksten Arbeiten entstanden zudem im Sommer, grad in der Zeit, als ich S. kennenlernte. Wird auch damit zu tun haben, denn dieses Kennenlernen machte mich ein bißchen dizzy. Und ließ die Arbeit als ein Zeitabsitzen am Schreibtisch erscheinen. Kann ich mir aber nicht leisten. Da half es auch gestern im Bett nicht, mich müde zu lesen, bis halb zwei schlugen die anstehenden Kosten mir vor den Kopf: Kopfkostenvoranschlag. Wird auch vorübergehen. Vielleicht mit der Hand vorm Kopf.
Bo’.

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