Versuch über Gelb. 04.12. 2008. Paul Reichenbach etwas lustlos und schleppend.

Schlecht geschlafen. Der Nachtmahr, der mich regelmäßig jedes Jahr in den dunklen Tagen quält, ließ mich auch in der vergangenen Nacht nicht aus seinen Klauen. Ergo stand ich gegen 5.00 Uhr auf, kochte Kaffee und briet mir ein Spiegelei, dessen Dotter mich anstarrte, als sei sie das tatsächlich das sprichwörtliche essentielle „Gelbe vom Ei.“ Gelb, nimmt man Weiß aus, ist ja die hellste aller Farben. Es steht am nächsten zum Licht und es ist, so empfinde ich es jedenfalls, gewichtloser als Himmelblau. Über Sonnengelb wäre gesondert nachzudenken. Heute fühle ich Gelb so, ob das noch auch noch für morgen gelten kann, werde ich sehen. Die Eroberung der Farben wird nie abgeschlossen. Sie ist für mich ein steter Prozess, der sich permanent selbst korrigiert. Dass Gelb volkstümlich als Farbe der Eifersucht gilt, kann ich nicht ganz verstehen. Dass Franz Marc im Gelb das Weibliche, das “Sanfte, Heitere, Sinnliche” sah, dem ich kann ich überhaupt nicht zustimmen. Für mich hat diese Farbe eher einen Anflug von Geistigkeit, also von Rationalität. Ich kann Gelb nicht lieben, wie z.B. Rot oder Blau, sein Anblick schafft Distanzen, auch vielleicht deswegen, weil Gelb in unsrer abendländischen Malerei ganz selten solistisch erfahren werden kann. In Vincents Sonnenblumen korreliert es mit Schwarz. Erst dieser Kontrast macht das Gelb attraktiv. Dass Rapsfelder besonders bei blauem Himmel intensiv leuchten, ist eine Erfahrung, die sicher schon viele gemacht haben. Gelb allein – da ist wenig Sinnlichkeit und menschliche Nähe. Apropos, Farben, Sinnlichkeit und Kunst. Nächste Woche fahre ich nach Essen, lade meinen Cousin und seine Frau ins Auto und auf geht’s nach Düsseldorf zur >>>Diana-Acteon –Ausstellung. Das wird mit Sicherheit ein Schnelldurchlauf, auch deshalb weil wir am Abend noch in Köln zum Weihnachtsoratorium wollen. Singt doch dort eine Nichte von uns mit, die seit einigen Monaten in Köln studiert. Im Januar bzw. Anfang Februar hoffe ich noch einmal nach Düsseldorf zu kommen. Ein genauer Termin muss, das hängt nicht von mir allein ab, noch gefunden werden. Termine, uff, sind überhaupt ein Problem. Nächsten Dienstag Besuch des Frankfurter Weihnachtsmarktes, dem ich mich nicht entziehen kann. Dann ist schon bald Freitag, der 13. 12. an dem ein Theaterbesuch in der Brotfabrik anstehen wird. Das ist ein Muss. Die Gründe dafür gehören nicht hierher. Kurz vor Weihnachten 3 Tage Sachsen, darauf freue ich mich. Im Januar geht es dann ähnlich weiter, wie im Dezember, allerdings mit einem kleinen Unterschied, den Höhepunkt sozusagen. Am 28. 1. „Cosi fan tutte“ in der Frankfurter Oper.

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