Die Dschungel. Anderswelt.

Sechster Tag vor den Kalenden. Dies comitialis. Am Morgen beginnt das Sternbild des Delphin aufzugehen, schlechtes Wetter (Columella).
Was ich nicht bestätigen kann. Der Wind von gestern hat sich gelegt. Die Silhouette des Soratte dementsprechend verschwommener. Besorgungen. Die Carabinieri kontrollierten meine Papiere. Hatten mich an den Straßenrand gewunken. Wahrscheinlich entsprach ich den heutigen Zufallskriterien. Und, als hätte ich das große Los gezogen, bin ich auch noch vom hiesigen Statistikamt zufällig auserkoren worden, demnächst Auskunft über mich zu erteilen. Selbstverständlich für statistische Zwecke. Es bestehe indes die Pflicht, das über sich ergehen zu lassen. Es werde sich jemand melden. So in einem Brief von neulich. Der Erkenntnis wird’s nicht dienen, wohl aber der Kenntnis des Marktes. Den Braten zu riechen. Und unwillkürlich macht sich so das Fleisch bemerkbar, daß mir warm zu machen ich im Sinn habe. Das sich langsam Vortastende der Worte ließ mir jetzt tatsächlich Zeit, es aufzusetzen. Fast als wollte sich derzeit in mir bewahrheiten, was die Stadt auf den Ortsschildern von sich behauptet: „Slow City“ und dazu ein Schneckchen in der einen unteren Ecke (ob links oder rechts, vermag ich jetzt nicht zu sagen). Auf englisch, so hat es mehr Reklamewert und verrät sich als Marktreklame. Nein, dann hab’ ich damit nichts zu tun. Daß die Umbrer allerdings langsam seien, wird allgemein behauptet. Das Unhektische der Landbewohner. So läßt sich das Fleisch zwischen einem Satz und dem anderen zwischen die Zähne schieben, ohne daß der Text etwas davon merkt. Es sei denn, er sagt’s. Wieder neun Stunden geschlafen. Morgen wird das nicht gehen. Neue Arbeit kam herein. Und als wäre das Bett der einzig akzeptable Ort, mit sich zu sein, schon jetzt die Lust mich hineinzulegen.