Die Dschungel. Anderswelt.

Dritter Tag vor den Nonen. Dies comitialis. Das Sternbild des Krebses geht unter (Columella). In Attika und in den angrenzenden Gebieten geht am Abend das Sternbild des Adlers unter (Ovid).
Wenn der Himmel bedeckt ist, komm’ ich nicht darum herum: die Heizung muß an. Bei Sonnenschein halt’ ich’s wie gestern tagsüber auch ohne aus. Das liegt daran, daß der Süden mir zu Füßen liegt. Nun wird aus der Verabredung mit S. doch wieder nichts. Sie habe beschlossen, morgen in Rom etwas zum Anziehen im Ausverkauf zu besorgen. Sie habe dieses Bedürfnis. Entsprechend munterte ich sie auf, dem zu folgen. Ein Psychogramm traue ich mir jetzt allerdings nicht zu. Es würde ein Doppeladler werden. Also etwas recht Spiegelbildliches, wo die Symptome zwar ähnliche Gründe haben, aber in unterschiedliche Richtungen gehen, die sich aber dennoch auf der anderen Seite des Zylinders treffen. Wär’s umgekehrt, wär’s umgekehrt. Einen selbstischen Gedanken konnte ich mir aber doch nicht verkneifen: Benzin gespart. Leider ist dem Denken eine solche Richtung zur Zeit AUCH vorgeschrieben. (Dem, der eine Wohnung in Tuscania sucht, könnte ich übrigens eine solche vermitteln, S. verkauft die ihre (so schamlos bin ich mittlerweile)). Aber wohl ist mir bei solchem Denken auch nicht. Es ist eine Erniedrigung vor dem rein Wirtschaftlichen der Existenz. Das muß ich jetzt ertragen. Und erschlag’ mich selbst mit seitenlangen Listen für die wieder anzukurbelnden Litlinks. Daß nur nichts aufkomme, was ein Sein an sich konstituieren könnte, also eine zerbrechliche Utopie, deren Frist beim nächsten Telefonat oder bei der nächsten Rechnung schon abläuft. Das sind meine Lebensenttäuschungen im Moment. Dieses nicht mehr Daran-Glauben-Wollen und dennoch Nicht-Verzichten-Können. Das nächste Jahr wird mich jedenfalls reichlich beanspruchen, was das Umkrempeln betrifft. Mal seh’n, was mir die Endreime heute wieder eingeben.