Arbeitsjournal. Sonntag, der 4. Januar 2009.

7.26 Uhr:
[Arbeitswohnung. Keine Musik.]
Das hatte schon was, wie gestern nacht einer in >>>> der Bar von mir abrückte, fast geekelt, jedenfalls entsetzt, weil ich „so ideologisch“ sei. Der Profi und er waren in ein Gespräch über Pop geraten, und plötzlich fingen sie von Kleidung zu reden an, ja von Lichtshows, so daß mir, der momentan von Entertainment eh nichts wissen will, der Kragen platzte, den ich in der Tat ausgesprochen zugeknöpft trug: Was das denn mit Musik zu tun habe, es sei doch restlos wurscht, was einer trage. Undsoweiter. In d i e s e Richtung ging’s, und es hub nicht seitens des Profis, aber des andern eine Verteidigung des Showbusiness’ an, die dann in ihm mir gegenüber die Übelkeit auslöste, die ich selber hatte. Man nennt das Übertragung. So daß ich schon verstehe, daß er abgerückt ist. Er wollte halt nicht kotzen. Immerhin hatte ich ihm vorher den Vertrag mitgebracht, >>>> meines Biertextes für das neue Buch wegen, der mich mit eintausend freien Bieren entgilt, zu trinken alleine oder in Gesellschaft innert zweier Jahre. Ich trank mich gestern schon mal ein. Fortan wird, wer sich gutstellt mit mir, eingeladen. Also überlegen Sie sich besser, was Sie kommentieren.
Um halb zwei war ich wieder hier, ein bißchen seltsam durch den Schnee hergeradelt.

Seit halb sieben auf, das ist schon mal ein Fortschritt. Morgen versuch ich’s um halb sechs und arbeite mich in der nächsten Woche dann auf halb fünf wieder herunter. Das virtuelle Seminar ist dringend wieder aufzunehmen, und überhaupt sind die Arbeitsprozesse in Gang zu bringen. Auch wenn ich nicht weiß, wie es mit und um >>>> Dielmann jetzt steht, will doch wenigstens ich terminpünktlich sein, vor allem erstmal mit den BAMBERGER ELEGIEN. Ich werde nachher mal ausdrucken, was in letzter Überarbeitung bereits vorliegt. Um mich einzulesen. Dann gibt’s da noch diese Sache mit Steuer und Finanzamt. Zu allem parallel – nein: u n t e r allem tanzt mein Testosteron veitsartig rum und führt zu parallelen pikanten Aktionen, die mich viel zu viel Zeit kosten bei viel zu wenig Seele. Aber der Leib ist der Lehnsherr, Geist ist ja i n ihm gegeben, und fordert deshalb zu recht den Tribut (Mißtraue jedem Gedanken, der aus der Askese stammt – frei nach Friedrich Nietzsche, der es aber vorzog spazierenzugehen; hätte er >>>> mehr gevögelt, der Unfug mit dem Übermenschen wäre ihm niemals eingefallen).

8.30 Uhr:
Nettes Gefühl übrigens, am Telefon auf >>>> sowas angesprochen zu werden.
Fußpflege. Fußpflege hilft immer.

(Dann war da noch >>>> die Punkerin, die mir grad schrieb: (…) nun kann ich sie ja direkt in die schublade mit den anderen idioten hier stecken…. aber genau so sahen sie auch aus!
wäre mir auch viel zu peinlich mit ihnen noch mal auszugehen…. hab das ja eher aus mitleid angeboten……”wozu sind freunde da” ich steh eh nicht auf leute im humana-look und ohne zähne
Ich habe geantwortet:Ich meinerseits steh nicht auf Frauen, die sich wie Mädchen benehmen, weil sie in ihrer Entwicklung steckengeblieben sind. Aber Ihre Brüste sind sehr schön, für die hätt sich’s gelohnt: setzen Sie sie ein, dann haben sie noch eine Zeit lang Aussicht auf Zukunft. Sie merken, ich bin grad richtig drauf.)

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