minus 11,1 grad hier…

…. bei meiner schwester sind’s minus 14 grad. dort kein schnee, aber dafür hier eine inzwischen festgefahrene schneedecke auf den straßen, darunter eis. der himmel blau, eiskalt klare luft schneidet den atem. im schnee entdeckte ich gestern und heute früh spuren einer katze, sie schleicht um das haus herum, läßt sich in der nacht auf meiner terrasse unter dem tannenbaum nieder. meine freundin: „fang bloß nicht an, sie zu füttern… sonst wirst du sie nicht mehr los, die findet schon ihre mäuse.“
heute will ich papierkram ordnen. es ist zwar alles in mappen abgeheftet, die aber in ihrer anzahl zu viel platz im schrank wegnehmen, also werde ich ein wenig komprimieren, aussortieren, und neu ordnen. im wohnzimmer habe ich keinen schrank, nur bücherregale, werde mir wohl noch eines kaufen müssen, bei dem es die möglichkeit gibt, im unteren bereich türen davor zu schrauben, im augenblick hab ich die mappen im alten weißen schrank in der diele, ich brauche den platz aber für die küchenutensilien, die ich in der kleinen küche nicht unterbringen kann. gestern räumte ich auch, schaffte es, den alten tisch meiner großmutter hier im wohnzimmer unterzubringen, er steht jetzt in der mal:ecke. war ganz schwierig, ihn aus dem keller nach oben zu bringen. mußte ihn bis auf das untergestell mit seinen vier beinen auseinander nehmen. irgendwann stand ich in der engen unteren kurve der kellertreppe: “mist, mist, mist… wenn die leute von der spedition es schafften ihn diese treppe runter zu schaffen, muß er auch wieder rauf können.” das problem ist die enge des kellerabganges über der treppe, inklusive zwei gegen die richtung der jeweils anderen drehenden kurven. ich bekam ihn ums verrecken nicht, hochkant sowieso nicht, über das geländer, er ist in der höhe (also quer gelegt) breiter im maß, als die breite des aufgangs, einschließlich des geländers der treppe, welches diese zur verfügung stehende breite ja auch noch minimiert. ich stand da eine weile, schaute mir das an, hatte dann die lösung. ich legte ihn auf die treppenstufen, schob ihn so quer liegend in dem raum zwischen stufen und treppengeländer durch nach oben, auch um die obere kurve, die beine lagen richtig herum. er hat ein wenig gelitten, was ich durch ein entsprechendes holzoel wieder ausgleichen konnte. nun steht er aufpoliert dort in der ecke, auf ihm das alte radio… die malutensilien erst einmal in einer alten holzkiste untergebracht, ich brauch auch dort noch regale, aber vor allen dingen, licht.
im augenblick mach ich mir gedanken, wie wohl das berufliche jahr werden wird. es wird kurzarbeit geben, was auch für die angestellten einen verzicht auf stunden bedeuten wird. bezahlung für 30 stunden die woche, arbeit für mindestens 40. ich hab ja noch nicht einmal ein flexkonto wie die werker, auf das ich die überstunden schieben könnte. es ist ein gespräch mit meinem chef in der nächsten woche fällig. wenn er mir schon durch die vertragsumstellung von 39 auf 35 stunden stunden streicht, muß er mir diese möglichkeit verschaffen, damit ich die durch die kurzarbeit fehlenden stunden zumindest teilweise ausgleichen kann. auf die bezahlung aller dieser stunden zu verzichten, bedeutet insgesamt 450,– netto weniger, was nicht wenig weniger ist. ich werde im nächsten jahr sparsamer leben müssen, was für mich aber kein problem darstellt, schließlich bin ich so aufgewachsen. wenn es nicht reichen sollte, suche ich mir wieder einen nebenjob, zumindest für den zeitraum der kurzarbeit. die thematik ist die… für die werker heißt das „kurzarbeit“, für die angestellten ist es ein freiwillig zwingender verzicht, aus diesem grunde kann ich beim arbeitsamt keinen antrag auf „kurzarbeitgeld“ stellen. ein werker am band verdient übrigens eine ganze ecke mehr als ich, dies haben wir era zu verdanken. es hieß einmal, daß die gewerblichen löhne an die kaufmännischen gehälter angeglichen werden sollten, im grunde aber lief das umgekehrt, die kaufmännischen wurden den gewerblichen angepaßt. mich knallten sie so im letzten jahr im grundgehalt um 600,– euro runter, dafür bekomm ich zwar eine ausgleichszulage, die aber jederzeit aus irgendwelchen gründen anrechenbar ist, auch teilweise auf die tariferhöhungen. um den halben anteil der tariferhöhung wird diese ausgleichszulage eingeschmolzen, also wird mir von der tariferhöhung nicht wirklich etwas bleiben. jammern will ich nicht, aber 450,– euro sind nun mal 450,– euro, dies merk auch ich. bin froh darüber, daß mein eumel bezahlt ist, hab mir die letzten zwei jahre auch immer was auf’s sparbuch gelegt, für die zu erwartende anzahlung eines neuen wagens, schließlich ist er jetzt acht jahre alt. durch den tüv ist er gekommen, aber man hat eine erste verschleißerscheinung an einem gelenkarm des vorderen rechten rades festgestellt, was ich richten lassen muß, auch muß die zylinderkopfdichtung erneuert werden. „sie können aber noch gut 5000 kilometer damit fahren.“ diese reparaturen sind also in diesem jahr fällig. ich könnte überlegen, von dem angesparten und dem noch bestehenden wert des wagens jetzt einen jahreswagen zu kaufen und damit anzuzahlen, was aber dann immer noch eine zusätzliche monatliche belastung bedeutete, die ich unter diesen umständen aber so nicht will, weil das risiko mir zu hoch ist. ich werde also geld, das ich ja zur verfügung habe, reinstecken, und ihn eben fahren, bis er auseinander fällt. der motor ist in ordnung, auch ist keinerlei rost irgendwo. das ganze jahr hab ich finanziell unter diesen prämissen schon durchkalkuliert, das tu ich zu beginn eines jahres immer. ich habe in der kindheit zu sehr unter den verhältnissen, in denen ich aufwuchs, gelitten, mir deshalb geschworen: „so machst du das nicht.“ es ist mir schon schwer genug gefallen, den dispo, als meine tochter mir das konto leer räumte, aufnehmen zu müssen. dieser ist jetzt wieder ausgeglichen. geld, das ich nicht hab, geb ich nicht aus. punkt. ich erlebe in meinem umfeld immer wieder, daß familienväter mit drei kindern drei mal im jahr in den urlaub fahren. auf meine frage, wie so etwas funktioniert, bekam ich zur antwort: „wieso, hab doch’nen dispo.“

nachtrag:

hab eine winterrose in meinem garten, sie trotzt jeglichen minusgraden…